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Soundcheck - Melle - Blog

09 September 2008

„Feierabend“ für die CALE COPF COMPANY - Programm endet aber erst 2011 – Meller Michael Wolf ist Gründungsmitglied der bekannten A-Capella-Band

Die Meldung in der Tageszeitung schlug ein wie eine Bombe. Die in der Region bekannte und beliebte A-Capella-Gruppe CALE COPF COMPANY hört auf; allerdings in Raten. Derzeit wird das neue Programm „Feierabend“ erarbeitet und bis 2011 aufgeführt. Fans haben also noch genügend Gelegenheiten, das Sextett live zu erleben.

„Nach dem Artikel in der Zeitung hatten wir 4.000 Klicks auf unserer Homepage und dazu etliche eMails von Leuten, die unsere Entscheidung bedauerten“, staunte Bariton Michael Wolf über die unerwartete Resonanz der Öffentlichkeit. Für den in Melle lebenden Friedhofsgärtner ist „das Aufhören noch gar nicht so präsent“. Er gibt aber zu: „Für uns steht eigentlich schon seit anderthalb Jahren fest, dass wir das letzte Programm erarbeiten werden.“

Band blieb immer ein Hobby

Wolf ist Gründungsmitglied der CALE COPF COMPANY und gleichzeitig auch der Bandälteste. Die Mischung aus Comedy und Musik ist seit 1991 erfolgreich. Schon die ersten beiden Auftritte in der „Ehemaligen Kirche“ in Hagen waren bereits sechs Wochen vor der Premiere restlos ausverkauft, die nächsten zwölf Auftritte ebenfalls. „Das brach so über einen herein, man wusste gar nicht, wie einem geschah“, erinnert sich Michael Wolf. Trotzdem blieben die Sänger bodenständig und hoben nicht ab. „Wir machen alles selber, schauen uns die Hallen an, machen den Bühnenaufbau und -abbau. Das geht mitunter ganz schön in die Knochen.“ Der Gedanke aus dem Hobby einen Beruf zu machen, hielt gerade mal fünf Minuten, stellt Wolf klar. „Wir sind fest in der Region verankert und entsprechend geerdet. Als wir damals von Carlo von Tiedemann in die 'Aktuelle Schaubude' des NDR eingeladen wurden, haben wir wirklich mal darüber nachgedacht, aber die Idee schnell verworfen. Das war nichts für uns. Und Gründe, abgehoben zu sein haben wir auch nicht. Das ist ja alles nur ein Hobby und am nächsten Morgen laufe ich ab 7 Uhr dann wieder auf dem Friedhof herum.“


Viele Erlebnisse

Trotzdem habe man „Wahnsinnssachen zusammen erlebt“. Mit glänzenden Augen erzählt er unter anderem über Auftritte vor 6.000 Zuschauern auf der Osnabrücker Maiwoche oder über Konzerte für die Politprominenz. „Da kam man in den Backstageraum und sah, wie Udo Lindenberg rechts am Tisch saß und Ingo Appelt links. Später ging es dann - begleitet von einer Polizeikolonne - mit Vollgas in die nächste Stadt. Dass man so was erlebt hat ist super. Da wäre man als 'kleiner' Friedhofsgärtner gar nicht drangekommen.“


Kein Streit

„Wir haben uns nicht zerstritten oder keine Lust mehr auf die Gruppe“, erklärt Michael Wolf. Vielmehr werde der zeitliche Aufwand, ein Programm auf die Bühne zu stellen und fast 60 Konzerte im Jahr zu absolvieren, immer zeitintensiver. „Man wird ja nicht jünger“, stellt er fest. Nun soll wieder mehr Zeit für anderen Hobbys sein. Er freue sich besonders darauf, endlich wieder auf Konzerte gehen zu können. Bis es soweit ist, vergehen aber noch mindestens drei Jahre. Und in dieser Zeit kann sicherlich noch Vieles passieren. Den gänzlichen Rückzug von der Musikerkarriere will Wolf nicht ausschließen: „Das ist schon ein tolles Hobby, wer weiß, wo man sich sangesmäßig einmal wiederfindet.“

Der nächste Auftritt
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der CALE COPF COMPANY im Grönegau findet am 9. Januar in der Sporthalle Gesmold statt. Vorverkaufsbeginn ist ab dem 20. September bei Viktoria Gesmold (Inge Hübner, 05422 / 958 960) oder der Buchhandlung Sutmöller in Melle.

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