^

Soundcheck - Melle - Blog

25 Mai 2010

„Der Turm stürzt ein“ - Ska und Rock trafen im Alten Stahlwerk aufeinander

Das hatten sich die POLAROIDS anders vorgestellt. Bei dem Konzert im Meller Jugendzentrum Altes Stahlwerk, trat das Meller Quartett kürzlich nach der Ska-Band PLAZA BOMBASTA auf. Herrschte bei der achtköpfigen Band noch reges Treiben vor und auf der Bühne, schien es so als hätten die Fans der Lokalmatadore sich diesen Termin nicht richtig im Kalender angekreuzt.

"Ey, lass mal'n bisschen Ska spielen!" Unter diesem Motto trafen sich vor über einem Jahr acht Musiker, um wenig später PLAZA BOMBASTA im benachbarten Enger zu gründen. Kopf der Band ist der Musiker und Studiobetreiber Gunnar Ennen, der als Gitarrist und Sänger den Ton bei den Ska-Fans angibt. In Melle legten die Musiker vor so einigen mitgereisten Fans gleich fröhlich los. Neben eigenen Songs sorgten insbesondere die eigenw
illigen Ska-Cover-Versionen für Erstaunen und Aha-Effekte. So hatten die Musiker keine Hemmungen, sich an den BEATLES Klassiker „Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band“ oder „Don´t Worry Be Happy“ von Bobby McFerrin zu wagen und die Lieder in ein schnelles Ska-Gewand zu tauchen, das durch Melodie und Rhythmus zum Tanzen anregte. Insbesondere die entspannte „Der Turm stürzt ein“ - Version von Ennens Lieblingsband TON STEINE SCHERBEN war ein echtes Highlight. Ebenfalls nicht gerade häufig erlebt man solch eine üppige Bandbesetzung im Alten Stahlwerk. Die achtköpfigen PLAZA BOMBASTA traten gleich mit einer dreiköpfigen Bläsersektion auf, die für den typischen Skasound sorgte. Eine Band, die bei allen Beteiligten einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Deutliche Steigerung

Bei den darauf folgenden POLAROIDS verschwanden dann die meisten Zuschauer während der Umbaupause unerwartet. Während zwei Fans vor der Bühne die Stimmung aufrecht erhielten, blieb der Rest des Konzertraums fast leer. Dabei hatte sich das Quartett im Vergleich zu seinen früheren Auftritten merklich gesteigert und an der eigenen Bühnenpräsenz gearbeitet. Insbesondere die im Vorfeld erfolgten Studioaufnahmen schienen die Band zusätzlich motiviert zu haben. So legte das Quartett beherzt und energisch mit seinem alternativen Rocksound los. Hingucker war vor allem Bassist Jan Brinkmann auf dessen nacktem Oberkörper der Bandname kompromisslos mit Klebeband verewigt war. Auch sonst ließen die POLAROIDS einen engagierten Auftritt vom Stapel, in dessen Verlauf Sängerin Hannah Fiebig sogar für einen Song zur Gitarre griff.

Labels: