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Soundcheck - Melle - Blog

09 Oktober 2006

Kulturwerkstatt zieht um - In Buer entsteht ein soziokulturelles Zentrum


Jetzt ist es amtlich. Die Kulturwerkstatt Buer wird innerhalb der nächsten Monate umziehen. Mit der Bewilligung des Antrags auf Fördergeldes seitens des Landes Niedersachsen, hat der Verein nun die notwendigen finanziellen Mittel in der Hand, um das geplante soziokulturelle Zentrum in Buer zu errichten.

Spricht man in diesen Tagen mit den Machern der Kulturwerkstatt sieht man bei allen nur leuchtende Augen und Begeisterung für das neue Projekt. Der alte Kornspeicher, der nur wenige Meter gegenüber der alten Fachwerkscheune der Tischlerei Möller, steht, die derzeit als Veranstaltungsort der Kulturwerkstatt genutzt wird, soll das neue Domizil werden. Mehrere Jahre stand das uralte Gebäude leer, nun zieht wieder frischer Wind durch die alten Gemäuer. Volker Kunze ist 2. Vorsitzender der Kulturwerkstatt; er erläutert die Baupläne: „Man kann von zwei Bauabschnitten sprechen. Beginnen werden wir unten und mit der Galerie. Dabei entsteht dann auch der eigentliche Veranstaltungsraum mit der 6 x 4 Meter großen Bühne. Im zweiten Bauabschnitt renovieren wir dann das Dachgeschoss, lassen hier Seminarräumen entstehen und sorgen für Inneneinrichtung und Technik.“


Größte Hürde überwunden

Finanziell lässt sich das nur durch Fördergelder realisieren. Der erste Bauabschnitt ist bereits abgesichert, einerseits durch die Stadt Melle und Sponsoren der Kulturwerkstatt, andererseits durch das Land Niedersachsen, das den Löwenanteil übernimmt. Hilfe bekamen die Bueraner von Anfang an von Klaus Thorwesten, der ihnen mit Rat und Tat zur Seite stand. Der Geschäftsführer der Osnabrücker Lagerhalle ist Regionalberater der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultur (LAGS); ein Verein, der Kulturschaffenden unterstützend zur Seite steht. „Die Beratung war gut und sachbezogen. Ohne ihn hätten wir das sicherlich nicht so durchziehen können“, lobt Pressechef Matthias Korfhage. Thorwesten weiß worauf es bei der Antragsstellung ankommt, wo die meisten Vereine ihre Fehler machen. „Die größte Hürde ist der 1. Bauabschnitt“, erklärt er und freut sich gleichermaßen über die positive Antwort aus Hannover.


Es geht los

„Wir fangen jetzt an“, ist der einhellige Tenor bei allen Beteiligten. Die Gesamtbauzeit ist mit zwei Jahren kalkuliert, regelmäßig genutzt werden, kann der alte Kornspeicher aber wohl schon in wenigen Monaten. Nachdem das zuständige Gremium des Landes bereits einstimmig die Zuschuss zum 1. Bauabschnitt bewilligte ist Klaus Thorwesten zuversichtlich, dass auch der 2. Bauabschnitt finanziert wird. „Es wäre schon sehr ungewöhnlich, wenn hier komplett die Notbremse gezogen wird“, meint der Fachmann. „Schließlich haben wir den Beirat bereits davon überzeugen können, dass hier ein Bürgerzentrum für alle entstehen soll“, fügt er hinzu.


Haus für alle

Der Umbau beginnt bereits in den nächsten Tagen. Schon die Silvesterparty mit der Band Rapalje soll im neuen Haus stattfinden. Rückendeckung für ihr ehrgeiziges Vorhaben bekommt die Kulturwerkstatt durch die Bueraner Bevölkerung und Politik. Schließlich soll hier eine öffentliche Einrichtung entstehen, kein Vereinshaus. „Jeder der will, kann sich dann melden“, meint Gert Möller, der 1. Vorsitzende der Kulturwerkstatt. „Wir machen vielleicht 20 Konzerte im Jahr, da gibt es noch genug freie Tage, die anderweitig genutzt werden können.“ Angedacht und teilweise auch schon geplant ist vieles. Das Haus steht offen für verschiedene Workshops, Kurse oder ein Programm- und Kinderkino. Und auch die anderen Bueraner Vereine sollen die Möglichkeit haben, dieses Haus nutzen zu können. Wichtig ist Volker Kunze vor allem: „Das bisherige Programm der Kulturwerkstatt wird hier mit weiteren Aspekten weitergeführt. Wir möchten eine Begegnungsstätte für Vereine und Verbände, sowie für mehrere Generationen schaffen. Der Charakter des Hauses soll erhalten bleiben und der Charme der Kulturwerkstatt mit herüber genommen werden. Hier soll es funktionell werden, ohne Schnick-Schnack.“


Vereinsgründung

Weitere Unterstützung für ihre Arbeit nehmen die Aktiven aus dem im Juli letzten Jahres gegründeten Verein Kulturwerkstatt Buer e.V., der derzeit aus 50 Mitgliedern besteht. Für einen geringen Pflichtbetrag kann man für 12 Euro Jahresbeitrag Mitglied werden. Die notwendigen Anmeldeunterlagen finden sich auf der Homepage www.kultur-in-buer.de; eine Seite, auf der man nicht nur einen Einblick über die Aktivitäten der Kulturwerkstatt bekommt, sondern sich auch über andere Bueraner Vereine informieren kann.


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Was ist Soziokultur?
In unserer Gesellschaft gibt es kulturelle, soziale und politische Interessen und Bedürfnisse, die man in seiner Gesamtheit als Soziokultur bezeichnen kann. Spricht man von der Wortverbindung soziokulturell, bezeichnet das den engen Zusammenhang zwischen sozialen und kulturellen Aspekten gesellschaftlicher Gruppen und ihrem Wertesystem.

1 Comments:

  • Hallo Alexander
    Schöner Beitrag, gut geschrieben, gut erklärt - weiter so.
    Gruß
    Matthias

    By Anonymous Anonym, at 09 Oktober, 2006  

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