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Soundcheck - Melle - Blog

20 Oktober 2010

Speerspitze der Krautrock-Bewegung - GURU GURU am 23. Oktober in Buer

Die deutsche Rockband GURU GURU ist ein klassischer 68er. Gegründet im Jahr der Studentenunruhen, entwickelte sich das Quartett um Schlagzeuger Mani Neumeier zur Speerspitze der nationalen Krautrockbewegung. Mit ihrer Synthese aus experimentellem Rock, Ansätzen von Avantgarde über die Variationen des Jazz bis hin zur puren Elektronik betrat die Band aus Süddeutschland neue Wege und feierte vor zwei Jahren ihr vierzigjähriges Bühnenjubiläum. Am Samstag, den 23. Oktober treten sie in der Kulturwerkstatt Buer auf. Beginn ist um 20.30 Uhr.

In den späten 60ern und frühen 70ern waren die Auftritte von GURU GURU stark politisch geprägt. Sie veranstalteten Konzerte zusammen mit dem Sozialistischen Deutschen Studentenbund, verlasen zwischen ihren Musikstücken politische Texte und spielten auch gelegentlich in Gefängnissen. Guru Guru zählten sich politisch zur Linken. Ihre Liveshows galten als extravagant und anarchisch, die Besetzung der Band wechselte häufig, man lebte zeitweise kommunenartig in dem Dorf Langenthal im Odenwald zusammen und experimentierte wie viele Rockbands in der damaligen Zeit mit halluzinogenen Drogen.

Aktuell
Heutzutage vermengen GURU GURU viele verschiedene Weltmusik-Spielarten und elektronische Elemente zu einem „Ethno-Ambient-Rock“, wie sie ihren Musikstil mittlerweile selbst beschreiben. Loops und Samples lassen eine sphärisch groovende Musik entstehen, die ihren Mittelpunkt trotzdem weiterhin im Rock besitzt.
Als Gründungsmitglied von Anfang an in der Band ist Schlagzeuger Mani Neumeier. Der 70-jährige ist mittlerweile sogar als erster deutscher Musiker im Wachsfigurenkabinett in Tokyo verewigt worden. Immer wieder scharte er neue Musiker um sich, sah sich schon fast in der Rolle eines Orchesterchefs, wie er sich in einem Interview einmal sinngemäß äußerte. Aktuell hat er alte Weggefährten um sich versammelt, die schon einmal bei GURU GURU aktiv gewesen sind. Neben Neumeier spielen so Hans Reffert an der Gitarre, Peter Kühmstedt am Bass und Roland Schaeffer an Saxofon und Gitarre. Die renommierte Zeitschrift „Musikexpress“ bezeichnete die einmal als „das runderneuerte Flagschiff des Deutschrock“. Fakt ist: Mit über 25 LP und CD Veröffentlichungen und mehr als 2.000 Konzerten zählen die Mitbegründer des Krautrocks, die alle Trends und Moden überlebt haben, nach wie vor zu den Urgesteinen der progressiven Rockmusik.

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