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Soundcheck - Melle - Blog

05 Juni 2007

Peter Bayreuther und seine Kunstmusik - Experimentelles Konzert mit dem Ersten Improvisierenden Streichorchester

Ein ungewöhnliches Konzert erlebten die Besucher der Alten Stadthalle bei dem Auftritt des Meller Künstlers Peter Bayreuther. Zusammen mit dem unter anderem von ihm und Willem Schulz gegründeten 15-köpfigen Ersten Improvisierenden Streichorchester führte Bayreuther den von ihm erdachten Kompositionszyklus „Peter Pan“ auf.

Da die Musiker des Orchesters weit verstreut in Deutschland oder benachbarten Ausland leben, begann der Tag für die Streicher schon früh. Bereits am Vormittag traf man sich zur ersten Probe auf der vollgestellten Bühne. Zu sehen gab es für die Besucher hier am Abend viel. Über ein Dutzend Künstler versammelten sich zu dem knapp zweieinhalbstündigen Konzert und forderten das Publikum mit ihren experimentellen und teilweise improvisierten Klängen. Musikalisch unterlegt wurde das Streichorchester von elektronischen Techno-Beats von Wolfgang Stroh. Der ist übrigens ehemaliger Professor für Systematische Musikwissenschaft an der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg. Eher im Hintergrund agierend, sorgten seine Rhythmen für ein Aufreißen des klassischen und gewohnten Streichersounds. Optisch aufgewertet wurde die Bühnen durch Stepptanz-Einlagen von Bayreuthers Frau Karin und ihren Schülerinnen. Mit ihrer Choreographie unterstützen sie rhythmisch den Klang der Songs. Bayreuther selbst trat als Geiger und Sänger mit großen Gesten in Erscheinung. Das Publikum, welches zum größten Teil aus Verwandten und Fans des Meller Künstlers bestand, hatte er so schnell auf seiner Seite. Begeistert wurden die Lieder beklatscht und das Orchester nicht ohne Zugaben in den wohlverdienten Feierabend entlassen.

Kritische Stimmen

Auch wenn Bayreuthers eigenwillige, postmoderne Kunstmusik sicherlich viele Freunde und Fans besitzt, fanden Außenstehende auch kritische Worte für „Peter Pan“. So bestünde kein Zweifel an dem Können der einzelnen Musiker, nur wäre manchmal weniger einfach mehr gewesen, so der allgemeine Tenor aus der Kritikerfraktion. Ohne Techno-Beats oder ohne Stepptanz, hätte das Konzert unter Umständen eine klarere Wirkung entfalten können und die Konzentration des Zuhörers besser auf die Musik des Orchesters gelenkt werden können.

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