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Soundcheck - Melle - Blog

20 Mai 2008

Konzert-Bericht der Ausgabe: Rorymania in Buer - Gitarren- und Bluesfans kamen voll auf ihre Kosten

Bereits zum zweiten Mal gastierten Richie Arndt, seine Begleitband die BLUENATICS, sowie die drei Gitarristen Henrik Freischlader, Alex Conti und Gregor Hilden in der Bueraner Kulturwerkstatt. Unter dem Motto „Rorymania“ widmeten sie sich den Songs des irischen Musikers Rory Gallagher, der für viele Bluesrocker Kultstatus besitzt und schon früh im Alter von erst 47 Jahren verstarb.

War die Kulturwerkstatt bei der Premiere im letzten Jahr noch proppenvoll, sorgte dieses Mal sicherlich auch der Termin am 1. Mai dafür, dass nicht mehr ganz so viele Besucher kamen. Wer den Bollerwagen aber in der heimischen Garage parkte und sich auf nach Buer machte, erlebte ein Konzert der Spitzenklasse. Besonders die Blues-Fans des ausufernden Gitarren-Soli konnten sich diesen Auftritt nicht entgehen lassen und kamen ganz auf ihren Geschmack; schließlich standen mit den angekündigten Musikern schließlich anerkannte, nationale Größen auf der Bühne.

Gefragte Musiker
Den Auftakt setzte Richie Arndt gemeinsam mit Bassist Jens-Ulrich Handreka und Schlagzeuger Frank Boestfleisch, die als BLUENATICS beim Konzert für das Rhythmus-Fundament sorgten. Er scherzte schon früh über sein Idol Rory Gallagher: „Wer die Live-DVD aus dem Rockpalast kennt, weiß, dass von den knapp sechseinhalb Stunden Musik, gefühlte zwei Stunden die Gitarre gestimmt wird. Wir haben gedacht, wir bauen das einfach bei uns ein.“
Das Trio wurde später abwechselnd von den angekündigten Gastmusikern verstärkt. Als erster Gitarrist unterstützte Henrik Freischlader den Dreier. Der junge Saitenzauberer gilt in der deutschen Bluesszene als talentierter Sänger und Gitarrist, der mit seiner Bands bereits diverse Erfolge und Anerkennung einheimsen konnte. Der geborene Kölner präsentierte sich in Buer ausdrucksstark und fingerfertig, wobei er auch am Mikrofon eine gute Figur machte. Beeindruckend war im Gegensatz zu den anderen Saitenkünstlern auch seine Ansammlung an Effektgeräten mit deren Hilfe er die Klänge seiner Gitarre durch diversen Sounds unterstützte. Später kam dann ein gut gelaunter Gregor Hilden auf die Bühne und löste Freischlader ab. Der Münsteraner trat 1994 mit seiner ersten CD erstmals in den Blickpunkt der Öffentlichkeit und ist seitdem einer der gefragtesten europäischen Bluesgitarristen. Nicht nur mit seinem Gitarrenspiel oder bei den Gitarrenduellen mit Richie Arndt demonstrierte er eindrucksvoll sein Können, sondern er unterhielt das Publikum zudem auch blendend, z.B. als er bei einem ruhigen Song spontan das Kabel aus seiner E-Gitarre zog, um sein Solo „unplugged“ weiterzuspielen und es schlagartig ganz ruhig in der Kulturwerkstatt wurde.

Blues-Veteran
Nach der Pause war es dann endlich auch an der Zeit für Alex Conti. Der deutsche Gitarrist startete bereits Anfang der Siebziger seine Karriere als Berufsmusiker und ist vielen Fans vor allem durch sein Mitwirken bei den Bands ATLANTIS, LAKE oder der HAMBURG BLUES BAND bekannt. Als Richie Arndt ihn ehrfürchtig als einer seiner persönlichen Vorbilder angekündigte, richteten sich alle Augen auf Conti. Ohne mit der Wimper zu zucken, verharrte der Gitarrist bei seinen Soli auf der Stelle und begeisterte die Zuschauer mit seinen flinken Läufen. Die staunten: „Wenn ich auch nur annähernd so spielen könnte, wie der“, raunte ein Zuschauer seinem Gegenüber zu.

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