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Soundcheck - Melle - Blog

09 November 2009

Bueraner Martinimusik - Kirche und Kultur angemessen miteinander verbinden

Der Bueraner Kirchenmusiker Matthias Breitenkamp präsentiert seit einigen Jahren unter dem Motto „Martinimusik“ ein hochkarätiges Konzertprogramm in der Bueraner Martinikirche. Im Dezember sind gleich mehrere interessante Künstler zu Gast im Grönegau. Grund genug, Breitenkamp zum Interview zu bitten.

Grönegau Rundschau: Wie schaffen sie es, diese Musiker ins beschauliche Buer zu buchen?
Matthias Breitenkamp: Zunächst einmal können wir die Künstler in einen wunderbaren Kirchenraum einladen, der mit seiner ausgezeichneten Akustik und der warmen Atmosphäre schon für sich spricht. Mir als Kirchenmusiker und Veranstalter ist es eine besondere Verpflichtung, für diese Kirche ein Konzertprogramm auf die Beine zu stellen, das diesem Raum gerecht wird. Gute Referenzen, viele Kontakte, und zwölf Jahre kontinuierliche Arbeit helfen mir, hochkarätige Künstler für die Reihe „Martinimusik“ zu gewinnen.

GR: Nach welchen Gesichtspunkten wählen sie die Künstler aus?
MB: Jeder Veranstalter bringt durch seine Vorlieben eine eigene Note in das Programm ein. Weil wir es mit Kultur im Kirchenraum zu tun haben, stellt sich auch immer die Frage, ob das Programm für den Raum angemessen erscheint. Ob geistliches Konzert oder Kulturprogramm in der Kirche – wir bedienen verschiedene Sparten und möchten damit ein breites Publikum ansprechen. Hochkarätige Blechbläserensembles stehen neben große Stimmen, bekannten Instrumentalisten oder Profi-Gospelchören auf dem Programm. Kirchenkabarett ist beliebt und gab es schon immer auf Kirchentagen. Eine Hoffnung schwingt immer mit: Eine ansprechende Auswahl für das Publikum zu treffen.

GR: Die Prinzen waren schon im Sommer 2008 zu Gast bei Ihnen, im Winter kommen Sie gleich nochmal. Was ist das besondere an einem Konzert in der Martinikirche?
MB: Die Prinzen haben sich bei uns einfach wohlgefühlt. Neben dem Hauptkonzert war sogar ein Zusatzkonzert möglich und das Publikum war zufrieden. Dadurch sind wir bei der Planung für die Weihnachtstournee bevorzugt angefragt worden. Das war ein schöner Vertrauensbeweis für die viele und aufwendige Organisationsarbeit, die solche Konzerte im Hintergrund erfordern.

GR: Was haben Sie noch in Planung, wie sieht es 2010 aus?
MB: Am 3. Advent kommt als Klassik-Highlight Justus Frantz mit der von ihm gegründeten Philharmonie der Nationen zu uns. Er bringt als Überraschung sogar noch einen Solotrompeter und eine Sopranistin mit. Eine Woche später singt die österreichische Sopranistin Eva Lind (Straße der Lieder) ein Weihnachtskonzert, bevor uns der niederländische Bühnenkünstler Lex van Someren am 2. Weihnachtstag mit seiner vier Oktaven umfassenden Stimme in neue Klangwelten der Weihnachtsmusik entführt.
Anfang Januar starten wir mit einer Gospel-Show am Weihnachtsbaum mit Big Mama & The Golden Six, bevor René Kollo im Februar nach fast auf den Tag genau zehn Jahren wieder in Buer gastiert. Auch für den Herbst 2010 wird schon geplant. Im Dezember nächsten Jahres dürfen sich Klassik-Fans schon auf die „Dresdner Weihnacht“ mit Ludwig Güttler und seinem Solistenensemble freuen.

GR: Welcher Künstler war bislang Ihr persönliches Highlight?
MB: Diese Frage wird mir oft gestellt, aber die kann ich bei der Fülle der Veranstaltungen nicht mit einem Satz beantworten. Der Klarinettist Giora Feidman ist eine bemerkenswerte Persönlichkeit, mit Ludwig Güttler gab es nette Fachgespräche, Angelika Milster ist einfach sehr herzlich und Aufführungen großer Chorwerke wie Bachs Weihnachtsoratorium sind in Martini einfach bombastisch.

GR: Wenn Geld keine Rolle spielen würde, welchen Künstler würden Sie sofort nach Buer buchen wollen?
MB: Spontan: Die virtuose Sopranistin Cecilia Bartoli würde ich, begleitet von einem hochkarätigen Barockorchester, einen Abend lang nur Werke von Bach und Händel singen lassen. Bartoli gilt derzeit als eine der besten Opernsängerinnen und ist zudem noch eine lustige Person.

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