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Soundcheck - Melle - Blog

06 Dezember 2009

„Hart aber melodisch“ - DANDY LOON über qualmende Orgeln, Helden der Siebziger und die neue Live-CD

Seit 2005 existieren DANDY LOON in ihrer zweiten Bandphase. Die Gruppe um die beiden Gründungsmitglieder Matthias Grond und Frank Schirner reformierte sich nach einer siebenjährigen Pause vor vier Jahren neu und absolvierte bereits mehrere Konzerte, bei denen ihre treue Fangemeinde mit kraftvollem und melodiösem Hardrock unterhalten wird. Am Montag, den 7. Dezember spielt das Quartett ab 20 Uhr in der ehemaligen Niedersachsenstube „Bei Manni“.

„Die Gegenwart ist wichtiger“, bekräftigt Sänger und Gitarrist Matthias Grond, wenn die Sprache auf die erste Bandphase zwischen 1995 und 1998 kommt. Damals waren die Auftrittsorte für Meller Bands noch üppiger gesät und der Publikumszuspruch zum Teil immens. „Früher war immer etwas los“, erinnert sich Schlagzeuger Frank Schirner. Besonderes Highlight: Ein ausverkauftes „Abseits“ im Jahr 1997. „Wir wussten gar nicht, wo all die ganzen Leute herkamen“, lacht Schirner, der den für einen Drummer etwas scherzhaften Spitznamen Stickaway verpasst bekam. Die Pseudonyme sind für die Musiker wichtig und eine bewusste Entscheidung. Matthias Grond alias Mithos erklärt warum: „Wenn wir zusammen Musik machen, vergessen wir den Alltag und schlüpfen dabei letztendlich auch ein Stück weit in eine andere Rolle. Man kann die Band auch als Kunstobjekt verstehen.“ Neben den beiden Gründungsmitgliedern sind Bassist Jörg „Yogi“ Scheele und Tastenmann Peter „Pete“ Urban bei DANDY LOON mit von der Partie. Scheele spielte früher bei LACE & WHISKEY und fügte sich genauso schnell in das Bandgefüge ein, wie der junge Urban, der als Cousin von Drummer Schirner schnell engagiert war.

Besonderer Sound
Für den Sound von DANDY LOON spielen beide Musiker eine wichtige Rolle. „Insbesondere die Piano- und Orgel-Sounds machen erst den richtigen DANDY LOON Stil aus“, erläutert Scheele. „Im Amateur-Bereich findet man selten Bands, die mit einer Hammond-Orgel spielen. Vor allem im Profi-Sektor ist dieses Instrument aber einfach nicht mehr wegzudenken.“ Dabei machten DANDY LOON mit der schweren Hammond-Orgel nicht immer gute Erfahrungen. Beim Neuenkirchener „Rock am Teich“ Festival 1997 qualmte es während des Auftritts auf einmal kräftig aus dem alten Instrument, so dass das Konzert kurzfristig unterbrochen werden musste.

Hardrock
Musikalisch besitzen DANDY LOON keine Angst vor Modernisierung, ohne nicht gleichzeitig ihre Wurzeln zu vergessen. Als Referenzen können sich die vier Musiker insbesondere auf Gruppen wie DEEP PURPLE oder LED ZEPPLIN einigen. „Die Heroen der Siebziger“, lacht Schirner. „Wir hören uns ja auch neue Bands an und nehmen von allem etwas mit“, meint Grond zu dem Thema. Die Sorge, dass ihr Hardrock-Sound als antiquiert abgetan wird und nicht mehr angesagt ist, entgegen sie mit Gelassenheit. Bassist Scheele ist sich sicher: „Der Mainstream ist rockiger geworden. Aber sollte sich etwas ändern, bleiben wir uns treu. Unser Sound ist hart aber melodisch.“

Musikhunger
Die lokale Musiklandschaft beobachten DANDY LOON immer wieder aufmerksam. Matthias Grond ist sich sicher: „Die Stadt hat noch Musikhunger.“ Besonderes das Meller Kneipenfestival hat es ihm angetan. „Wie viele Leute da unterwegs sind und sich für die Bands interessieren, ist wirklich toll.“ Auch DANDY LOON spielten bereits drei Male bei „Melle bei Nacht“. Dabei blieb ihnen vor allem der Auftritt im letzten Jahr in Erinnerung. „Die Location war klein und eng und keiner kannte uns. Trotzdem war es ein geiles Konzert. Wir haben nachher viel positives Feedback bekommen. Die Shows, bei denen man sich das Publikum erst erspielen muss, sind meist die besten,“ zeigt sich Grond begeistert.

Auftritt in Melle
Nachdem seine Band in den vergangenen Monaten aufgrund von kurzfristigen Konzertabsagen seitens der Veranstalter wiederholtes Pech beim Auftrittsengagement hatte, rocken DANDY LOON nun am Montag, den 7. Dezember in der ehemaligen Niedersachsenstube „Bei Manni“. Mit im Gepäck hat die Band dann auch ihre neue CD, die den treffenden Namen „Unexpected Live“ trägt. Hierbei handelt es sich um einen Live-Mitschnitt eines Auftritts in der Hammer Mühle in Bielefeld. Matthias Grond dazu: „Wir haben das Konzert mitgeschnitten und nachher festgestellt, dass der Sound wirklich sehr gut war. Daraufhin haben wir uns entschlossen, die Songs so auf CD zu veröffentlichen, weil sie einfach perfekt unseren derzeitigen Sound darstellt und die Energie aufzeigt, die bei einem Konzert von uns entsteht.“

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