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Soundcheck - Melle - Blog

05 September 2012

Autogramme im Pool geschrieben - Riemsrock und RiNK Open Airs bei bestem Wetter ein Publikumserfolg

Face Tomorrow
Zwei lokale Open Air Festivals setzten in den letzten Tagen ein großes Ausrufungszeichen und konnten bei bester Wetterlage eine breite Publikumsschar ansprechen. Riemsrock und RiNK (Rock in Neuenkirchen) sorgten für mit ansprechendem Musikprogramm und schöner Atmosphäre für gute Laune unter den Gästen und Musikern.
Den Startschuss gab das eine Woche vor dem RiNK stattfindende Riemsrock Open Air. Eine Mischung aus Nachtbaden, Dorffest und Musikfestival bescherte dem Riemsloher Freibad eine lange Nacht. Bei der mittlerweile vierten Auflage reisten als Headliner sogar internationale Gäste an. Die Rotterdamer Band FACE TOMORROW tourte in ihrer fünfzehnjährigen Bandgeschichte bereits quer durch Europa und sogar durch die USA. In ihrer holländischen Heimat feierte das Quintett außerdem Charterfolge und konnte sich insgesamt fünf Wochen in den dortigen Album-Charts platzieren. Mit ihrem eingängigen und druckvollen Indierock begeisterten sie die Anwesenden auch noch zu später Stunde. Dabei gelang es ihnen, den Bogen zwischen atmosphärischen, zarten Liedern und mächtigen Rocksongs erfolgreich zu spannen. Kein Wunder, dass die Holländer später noch Autogramme schreiben durften; auch während sie nach ihrem Auftritt noch im Freibadbecken baden gingen. Schlagzeuger Sjoerd van der Knoop nahm es lachend mit Humor: „So etwas dekadentes haben wir wohl noch nie erlebt. Unser Sänger Jelle
Blitzz
Schrooten hat gerade Autogramme geschrieben, während er im Pool war.“

Vor dem Headliner durften noch fünf weitere Bands auf der Bühne auftreten. Hier reichte das Spektrum von wohligem Indiepop von TWO HEARTS IN TEN BANDS, bis hin zu einer harten Mixtur aus Rock, Crossover und Hardcore mit BLITZZ. Ebenfalls interessant waren die Auftritte der Meller Band NASH PLUTO NASH mit ihrem dreckigen Rock und Punk, den jungen Osnabrückern Rock´n´Rollern DEAD SCARLET sowie dem mächtigen Stonerrockern von ATOMIC PEAT.

Auf dem Stoppelacker

The Hoffs
Auf den Wettergott konnten sich auch die Organisatoren von RiNK verlassen. Mutet der Festivalname eher fantasielos an, legten die Veranstalter stattdessen alle Kraft in die Ausrichtung eines gemütlichen Festivals mitten auf einem frisch abgeernteten Stoppelacker. Die Hypothek war groß, traten sie doch in die Fußstapfen des legendären Rock am Teich Festivals, das nur wenige hundert Meter entfernt jahrelang eine feste Institution im lokalen Veranstaltungskalender darstellte. Nach vier Jahren Pause entschlossen sich die jetzigen Macher, ein neues Festival auf die Beine zu stellen, das mit einem tollen Flair und für freien Eintritt bei seiner Premiere gelang. Zwei Tage lang ging es vor und auf der Bühne rund. Zum guten Gelingen trugen natürlich auch die vielen auftretenden Bands bei.

Startschuss
Die drei Ottmann-Brüder aus Neuenkirchen wurden mit ihrer Band ISOPTERA als erster Act auf die Bühne geschickt. Mit ihrem psychedelischen Retrorock gaben sie somit den Opener und den Weg frei für SLOWBOY, die ebenfalls ihre Indierock-Wurzeln in Melle haben, aber mittlerweile weiter entfernt verstreut leben und studieren. Mit elektronisch beeinflusstem Pop von LOCAL SHOP und den Singer/Songwritern von KATHRINA neigte sich der erste Festivaltag schließlich dem Ende entgegen.
Doch lange hielt es die Organisatoren nicht in den Betten, gab es doch in alter „Rock am Teich“ -
Tradition bereits nachmittags ein buntes Kinderprogramm und eine offene Bühne auszurichten. Sicherlich auch Gründe dafür, warum so viele Altersgruppen mit diesem Event angesprochen werden.
Während die Meller Rocker DORIAN noch mit reichlich Platz vor der Bühne zu kämpfen hatten, füllte sich der Bereich mit langsam eintretender Dämmerung bei den SOMMERHELDEN und THE
Plaza Bombasta
HOFFS spürbar. Spätestens dann tanzten viele Zuschauer und feierten ihre Lieblinge.
Die Stimmung zum Kochen brachten schließlich vor allem die Polka-Verehrer CRYSTAL PASTURE sowie die Skagruppe PLAZA BOMBASTA, die mit ihren mitreißenden Songs für viel Bewegung auf und vor der Bühne sorgten.
Begeistert waren auch die zahlreichen Helfer des Festivals über eine rundum gelungene Veranstaltung. Die Besucher verhielten sich vorbildlich, tranken den Buden in der letzten Nacht fast alle Bierreserven leer und die Camper verließen ihre Plätze sehr ordentlich. „Es war grandios!“, so der allgemeine Tenor. Fortsetzung folgt!