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Soundcheck - Melle - Blog

24 Juni 2009

„Spaßraketen mit musikalischer Zündung“ - FROG BOG DOSENBAND auf Abschiedstour am 4. Juli in Melle

Ihre Songs heißen „Balla-Balla-Land“, „Wenn Mädchen pupsen (und keiner will´s gewesen sein)“ oder „Erdbeernasenblues“. Die FROG BOG DOSENBAND aus Kloster Oesede steht seit siebzehn Jahren und ist dabei mit Sicherheit eine der schrägsten und gleichzeitig feierwütigsten Bands des Landkreises. Kurz vor der Volljährigkeit verkünden die Musiker nun „Wir nehmen unseren letzten Schluck und gehen.“

Zum Abschied spielt die FROG BOG DOSENBAND noch einige Konzerte. Sie machen dafür am 4. Juli auch einen Abstecher in Honerkamps Ballsaal in Melle, wo sie mit CHRISTIAN STEIFFEN und 30 CM NEUSCHNEE spielen werden. Aus diesem Anlass baten wir Käpt`n Dampflok und Dr. Dr. Dräse zum Interview.


Grönegau Rundschau: Ist die Frog Bog Dosenband wirklich so verrückt, wie sie tut? Und warum seid ihr immer so verdammt gut drauf?

Käpt`n Dampflok: Was heißt verrückt? Seit wann wird man als verrückt bezeichnet, wenn man im Künstleroutfit seine Poesie zum besten gibt? Wir sind zumindest nicht verrückter als unsere Fans, die sich uns ja gerne in mancherlei Hinsicht auf den Konzerten anpassen. Die offenkundige Fröhlichkeit ist unserer Natur zu eigen und überträgt sich in der Regel schnell auf das Publikum.

Dr. Dr. Dräse: Wir sind so verrückt, weil „normal sein“ jeder kann und das langweilig ist. Außerdem sind unsere Jobs von einer derartigen Normalität, dass der Ausgleich mit der Band und den Fans die Sonnenblumen zwischen dem ganzen Unkraut sind. Insofern sind wir deshalb auch immer so gut drauf. Freitagnachmittag ist eben motivierender als Montagmorgen.

GR: Ihr spielt in Melle mit Christian Steiffen, der sich selbst als „Gott of Schlager“ bezeichnet, ... was seid ihr?

Dr. Dr. Dräse: Wir wollen in keine Schublade, da kommt man so schwer wieder raus. Wenn schon, dann „Spaßraketen mit musikalischer Zündung“ oder „Wochenendverbesserer“, so was in der Art.


GR: Wo wären 30 cm Neuschnee heute, wenn es euch nicht gegeben hätte?

Käpt`n Dampflok: Mit den Jungs haben wir schon ´ne ganze Menge Konzerte gespielt und immer Riesenspaß gehabt. Oft haben wir uns auch wechselseitig unterstützt. Ich erinnere mich zum Beispiel daran, wie der Doktor spontan bei 30 cm Neuschnee den Gesangspart übernommen hat und überhaupt nicht wieder von der Bühne runter wollte. Dafür hat dann Drummermeyer bei uns danach ´nen Song mitgespielt – alles spontan und ungeprobt. Auch Backstage ging da immer einiges!

GR: Wer Eurer beiden Combos macht denn die meisten Groupies klar, kauft die engsten Spandexhosen und hat die längsten Haare? Sprich: Welche Band hat das größte Rockstar-Potential?
Käpt`n Dampflok: Was das Outfit angeht sind wir natürlich meilenweit vorne, auch wenn die Haare nicht immer echt sind. Den Begriff „Spandexhosen“ höre ich allerdings zum ersten Mal. Die Frage nach dem Rockstar-Potential ist überflüssig!! Das haben wir schon längst unter Beweis gestellt.
Dr. Dr. Dräse: Was heißt hier Potential? Wir SIND Rockstars! Wenn sich Leute zu Karneval als Dr. Dr. Dräse verkleiden und nicht als Angus Young oder Mick Jagger beantwortet das die Frage doch von selbst. Außerdem prägen wir ja auch den Zeitgeist. Wann hat es jemals so viele (auch politische) Diskussionen über Alkoholkonsum gegeben, wie zu Zeiten der Dosenband?


GR: Glaubt ihr die Einführung des Dosenpfands hat der FROG BOG DOSENBAND geschadet, so dass ihr jetzt in Zeiten der Wirtschaftskrise aufgeben musstet?
Käpt`n Dampflok: Wir sind durch unsere „Musik“ so steinreich geworden, dass wir manchmal sogar die Dosen gar nicht mehr zurückbringen.

Dr. Dr. Dräse: Wenn wir unseren gesammelten Pfand zurückbrächten, könnten wir Karmann aus der Insolvenz retten. Geld spielt wirklich keine Rolle.


GR: Ist euer Abschieds nicht ein durchgeplanter, kommerzieller Schachzug und ihr kommt in einigen Jahren zu einem Comeback wieder?

Käpt`n Dampflok: Ja, stimmt natürlich. Wir planen gerade an einem neuen Bandprojekt, bei dem wir alle unsere Songs covern wollen.


GR: Jetzt mal Hand auf´s Herz. Warum hört Ihr auf?

Dr. Dr. Dräse: Damit sich unsere neue DVD besser verkauft. Wir haben länger Musik gemacht, als Helmut Kohl Bundeskanzler war, das reicht.

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