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Soundcheck - Melle - Blog

18 Februar 2010

„Gemeinsam gegen Kälte“ in Melle - Benefiztournee durch 53 Städte

Die Europäische Union deklarierte das Jahr 2010 zum „Europäischen Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung“. Der Düsseldorfer Cellist Thomas Beckmann begibt sich von Januar bis März schon zum zehnten Mal auf eine ausgedehnte Benefiztournee. Die Entscheidung der EU unterstützt ihn in seinen Bestrebungen, obdachlosen und armen Menschen bundesweit zu helfen. Am Freitag, den 5. Februar tritt er deshalb ab 20 Uhr in der Petri Kirche in Melle-Mitte auf.

Initialzündung für den Musiker war eine Begebenheit im Jahr 1993: Während tausende von Menschen zum Düsseldorfer Weihnachtsmarkt strömen, erfrieren zwei obdachlose Frauen in der Altstadt. Der Cellist Thomas Beckmann will dies nicht länger hinnehmen. Er beginnt eine Aktion bei der Schlafsäcke für Obdachlose gesammelt werden. Drei Jahre später gründet er den Verein „Gemeinsam gegen Kälte“, der seitdem bundesweit obdachlosen und mittellosen Menschen in mittlerweile 100 deutschen Städten hilft. Das Projekt steht auf den Säulen der beiden Kirchen und der Stadtverwaltung der beteiligten Partnerstädte. Schirmherren sind die Oberbürgermeister der Kommunen und Ministerpräsidenten der Länder. Rund 1,5 Millionen Euro spielte der Cellist in mittlerweile rund 500 Benefizkonzerten seitdem ein.
Mit seiner Aktion stößt der Künstler unter dem Motto „mit der Musik die Herzen der Menschen erweichen“ immer wieder meinungsbildende Prozesse an und setzt sich für die Obdachlosen und Armen in unserer Gesellschaft ein.

Von Bach bis Chaplin
Unter Schirmherrschaft von Superindentent Wolfgang Loos soll mit dem Konzert in Melle die Fortführung der Betreuungsarbeit in der städtischen Notunterkunft mitfinanziert werden. Dazu spielt der mehrfach ausgezeichnete Musiker auf dem Cello nicht nur die Solosuiten von Johann Sebastian Bach, sondern weitet sein Repertoire, bis hin zu dem „Vagabund“ von Charlie Chaplin aus. Ein Lied, das dem Bettler ein Denkmal setzt. „Il Mendicante“, der Bettler, ist auch der Name des wertvollen Guadagnini Cellos, das den Künstler auf seinen Tourneen begleitet. Charlie Chaplin war kein Virtuose, Johann Sebastian Bach kein Entertainer. Zusammen sind sie aber ein Symbol für eine Kunst, die das Wichtigste neu erschafft: Die Liebe zum Nächsten. Thomas Beckmann spielt, erläutert und stellt das Instrument in den Mittelpunkt. Sein Cello bringt das Herz zum Klingen, Beckmanns Stimme das Gewissen. Sie erklärt, was man tun kann, damit aus dem Gefühl eine gute Tat entsteht.

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