^

Soundcheck - Melle - Blog

02 Februar 2011

„Natürlich ist das irgendwo dieser Rock’n’Roll-Traum ...“ - ENNO BUNGER spielen am 4. Februar zusammen mit den POLAROIDS Melle

Mit ENNO BUNGER kommen am Freitag, den 4. Februar alte Bekannte in den Grönegau, denn die dreiköpfige Band spielte bereits schon zwei Male in Melle. In den letzten Monaten taten sich allerhand erfolgreiche Dinge für das Trio auf, neben einem Plattenvertrag, tourte man auf unzähligen Konzerte durch Deutschland und schaffte es sogar ins Fernsehen zum Beispiel zu „Inas Nacht“ (ARD). Grund genug, um Sänger und Namensgeber Enno Bunger, sowie Bassist Bernd Frikke zum Interview einzuladen.

Grönegau Rundschau: Mal wieder ein Konzert in Melle? Was ist euch von den letzten beiden Malen noch in Erinnerung geblieben?
Enno Bunger: Wenn ich mich richtig erinnere, haben wir zuletzt im Jahr 2008 dort gespielt, seitdem hat sich bei uns viel getan und wir dachten, es wäre sinnvoll, mal wieder in Melle zu spielen. Es waren immer sehr unterhaltsame Abende für uns, unvergesslich unser Auftritt bei „Melle bei Nacht“. Ich glaube, wir waren die einzige Band, die an dem Abend keine Saufmusik gespielt hat - dementsprechend wurden wir dann auch vom Publikum ignoriert.

GR: Bestimmt schon viel gefragt, aber warum blieb der Name Enno Bunger auch mit Band bestehen? Heißt das, die Mitmusiker sind letztendlich austauschbar oder aber voll in den künstlerischen und organisatorischen Bereich integriert
?

EB: Aus dem Soloprojekt ist, ohne das uns das damals richtig bewusst war, mehr und mehr eine Band gewachsen, wir haben viele Konzerte unter dem Ursprungsnamen gespielt und den richtigen Moment verpasst, uns einen Bandnamen zu überlegen. Die Songskizzen, Melodien und Texte stammen von mir, aber im Proberaum wird dann an den Details gefeilt, zusammen entwickeln und besprechen wir ganz demokratisch zu dritt alles weitere, vom Arrangement bis zur Internetseite.


GR: Label, Verlag, viele Konzerte, gute Kritiken und sogar TV-Auftritte. Seid ihr zufrieden mit der Entwicklung der letzten Monaten?

Bernd Frikke: Wir sind sogar sehr zufrieden. Genau genommen war mit dem Moment, an dem ich unser Debütalbum im Hamburger Plattenladen Michelle Records im Februar letzten Jahres in den Händen hielt, bereits ein Traum wahr geworden. Wir freuen uns natürlich, wenn das alles noch ein bisschen wächst und wir diesen Weg noch ein bisschen gehen können.


GR: Ihr ward unter anderem beim NDR und der ARD. Was ist das Besondere an solchen TV-Auftritten?

BF: Etwas Außergewöhnliches ist bisher nicht passiert, aber ich persönlich mag z. B. diese intime Atmosphäre die eine Sendung wie „Inas Nacht“ hat und in die TV-Geräte transportiert. Durch das Fernsehen kann man viele Leute auf sich aufmerksam machen.

GR: Was möchtet ihr in der nahen Zukunft noch erreichen?

BF: In jedem Fall möchten wir in diesem Jahr unser zweites Album fertigstellen, was viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Zu Beginn des Jahres 2012 könnte es dann erscheinen und dazu wird es dann bestimmt auch wieder eine Menge Konzerte geben. Wenn wir dann vielleicht noch für die ein oder andere Lieblingsband das Vorprogramm bestreiten dürfen, wäre das ganz großartig.

GR: In eurem Info steht „Enno Bunger, der Mann, der auf sein Herz hört, stellt die richtigen Fragen und findet nicht selten auch die richtigen Antworten.“ Inwieweit seht ihr das selber so und inwieweit setzt einen das – inbesondere beim Songwriting – unter Druck?

EB: Ich glaube, es ist schwierig zu urteilen, ob etwas richtig oder falsch im Sinne von allgemeingültig ist – wichtig ist, dass es sich für dich selbst richtig und ehrlich anfühlt, man voll und ganz hinter etwas stehen kann, ganz egal ob es dabei nun um Textzeilen oder ganze Lieder geht. Deshalb kann ich mich glücklicherweise davon frei machen.

GR: Welche Eigenschaften sollten junge Künstler heutzutage eurer Meinung nach musikalisch und organisatorisch mitbringen, um erfolgreich zu werden?

EB: Es ist eine bestimmte Lebensart, für die man sich entscheiden muss. Man muss Prioritäten setzen und bereit sein, einige Dinge aufzugeben und dafür viel Zeit, Nerven und Geld zu investieren. Natürlich ist das irgendwo dieser Rock’n’Roll-Traum, den man lebt, nur sieht der zwischen den Konzerten anders aus, als ich mir das früher vorgestellt hab. Man verbringt mehr Zeit am Schreibtisch als im Proberaum, weil man im Idealfall viele Fäden selbst in der Hand behält. Ehrgeiz, Bodenständigkeit und ein offener Umgang mit Kritik sind wichtige Voraussetzungen. Der musikalische Erfolg ist nicht kontrollier- oder planbar, das hat ja auch viel damit zu tun, ob der eigene Geschmack den Vorstellungen des Publikums bzw. Marktes gerecht wird. Das für mich Wichtigste ist, dass man für sich ohne Kompromisse seine ganz persönliche Lieblingsmusik macht.

www.ennobunger.de

Labels: