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Soundcheck - Melle - Blog

12 April 2007

FOTOS: 05.04.2007 - JZ Altes Stahlwerk - The Floozies & Burn Pilot

The Floozies und Burn Pilot

Ein Hauch von Sinatra - Tom Gaebel & Big Band begeisterten

Tom Gaebels Tourmanagerin Sabine Staehle schwärmte noch wenige Tage nach dem Auftritt des Musikers von der „geilen Club-Atmosphäre“ und auch die Zuhörer in der fast ausverkauften Alten Stadthalle erlebten ein herausragendes Konzert-Ereignis.

Der in Gelsenkirchen geborene und im nahen Ibbenbüren aufgewachsene Tom Gaebel zeigte sich genauso wie die Musiker seiner zehnköpfigen Big Band sichtlich angetan von der Alten Stadthalle. Schon zwei Stunden vor Konzertbeginn liefen die ersten Fans auf, warteten geduldig auf die Eröffnung der Kasse. Währenddessen konnten sie erleben, wie Toms Bruder Denis Gaebel zusammen mit Kontrabassist Henning Gailing mit seinem Saxofon vor der Alten Stadthalle bei herrlichem Frühlingswetter entspannten Jazz improvisierten. Halt Musiker mit Leib und Seele.

"Zahnseide für unten rum"
Gespannt und dicht gedrängt saßen die Besucher auf ihren Plätzen, warteten auf den Konzertbeginn des Jazz Award Gewinners 2006 mit der markanten Stimme. Nachdem die Big Band den ersten Instrumental-Song gespielte hatte, betrat Tom Gaebel die Bühne, die Lichter hellten sich schlagartig auf und ein Raunen ging durch die Menge. Gekleidet in eleganten Zwirn, versprühte der Entertainer jugendlichen Charme und positive Energie. Das Publikum war sofort bei der Sache. In zwei Sets spielte sich die Band nicht nur durch eigene Songs, sondern interpretierte große Klassiker, unter anderem von seinem großen Vorbild Frank Sinatra. Zwischen den Songs ließ Gaebel sein Können als unterhaltsamer Entertainer erkennen. Auch der von Fans auf die Bühne geworfene Slip wurde scherzhaft kommentiert: „Diese Unterhosen, wo hinten nur ein Faden ist, sehen aus wie eine Art Zahnseide, nur halt für unten rum.“ Nach zwei Sets und einigen Zugaben, beendete Tom Gaebel das Konzert schließlich mit einem gefühlvollen, ruhigen Song, den er nur begleitet von seinem Pianisten Martin Sasse darbot. Ein gelungener Abschluss eines hervorragenden Konzertes.

So geht’s weiter
In der Alten Stadthalle erlebt man am 13. April eine Lesung mit Harry Rowohlt. Der unter anderem aus der beliebten Serie „Lindenstraße“, aber auch als Übersetzer und Vorleser bekannte Autor beginnt seine Lesung gegen 20.30 Uhr. Am Dienstag, den 17. April findet dann der verschobene Termin für Ingo Appelt statt. Der Comedian musste seinen ursprünglich für Anfang März geplanten Auftritt kurzfristig aufgrund einer Erkrankung absagen. Am 20. April sind schließlich die „falschen Italiener“ OMBRI DI LUCI zu Gast im Grönegau.

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Folkmusik und handgemachter Rock - Kulturwerkstatt Buer begrüßt alte Bekannte

Kulturwerkstatt-Chef Gert Möller freute sich auf das Solo-Spiel von Wizz Jones: „Das ist einer der besten Akustik-Gitarristen der Welt“, urteilte er über den englischen Musiker, der zusammen mit seinem schottischen Freund Colin Wilkie ein erneutes Mal zu Gast in der Kulturwerkstatt war.

Den Beginn machte der gebürtige Londoner Colin Wilkie. Da der Folk-Musiker zusammen mit seiner Frau schon sein halbes Leben im Schwabenland lebt, sprach er verständlich deutsch und zog das Publikum mit seinen humorigen und schlitzohrigen Ansagen schnell auf seine Seite. Aber auch musikalisch wusste Wilkie zu überzeugen, intonierte ruhige und folkige Songs, bei denen er sich an der Akustik-Gitarre begleitete. Später stieß sein alter Freund Wizz Jones, den er schon seit den 60er Jahren kennt, dazu und die Musik wurde flotter und melodischer. Möller war sich sicher: „Wir haben in diesem Jahr wohl sicherlich die ältesten Musiker in Melle auf der Bühne.“ Trotz der Tatsache, dass beide Briten deutlich über 60 Jahre alt sind, versprühten sie an der Gitarre eine Energie, die sich auch auf die Zuhörer übertrug. Einmal Musiker, immer Musiker.
Später zog sich Wilkie dann zurück, überließ Wizz Jones die Bühne. Der drehte richtig auf, bewies, warum er zu den besten seiner Zunft gehört, auch wenn er selber auf seiner Webseite anmerkt, wohl eher ein „Musiker für Musiker“, also eher ein Kritikerliebing zu sein. Virtuos spielte er die Gitarre und benutzte dabei nur seine Finger, anstelle eines Plektrums zum Zupfen. Gemeinsam ergänzten sich Jones und Wilkie perfekt und überzeugten die Zuhörer mit einem intimen Auftritt.

Rock-Dinos

Ein Wiedersehen mit LAKE gibt es am Samstag, den 7. April. Ebenso wie Jones und Wilkie war die deutsche Rockband im Jahr 2005 schon einmal zu Gast in der Kulturwerkstatt. Am Freitag, den 20. April präsentieren die Bueraner schließlich eine weitere deutsche Rockband, die Musikgeschichte schrieb: BIRTH CONTROL. Ende der 60er unter anderem mit dem jungen Hugo Egon Balder am Schlagzeug gegründet, sorgte die Gruppe in wechselnder Besetzung mit ihrer Musik für Furore und mit ihren Plattencovern für Aufsehen. Nach zahlreichen Erfolgen im In- und Ausland geschieht 1975 ein folgenschwerer Unfall: Gitarrist Bruno Frenzel erhält auf der Bühne einen schweren Stromschlag, der ihm fast das Leben kostet. Er kann bald wieder auftreten und die Band schwebt weiter auf der Erfolgswelle. Das Personenkarussell dreht sich weiter, was mit der Zeit allerdings auch Einfluss auf die Qualität von BIRTH CONTROL hat. Ende der 70er Jahre sinken die Verkaufszahlen und die negativen Kritiken über ihre Platten werden zahlreicher. 1983 dann kommt das Aus: Frenzel stirbt an den Spätfolgen des Stromschlags, die Band verliert den so wichtigen Hauptkomponisten und -texter. Die Gruppe wird aufgelöst. Zehn Jahre später gibt es das Comeback. Mit wechselnden Besetzungen sind BIRTH CONTROL seitdem wieder aktiv und werden am 20. April ab 20.30 Uhr auch in der Kulturwerkstatt Buer rocken.

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