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Soundcheck - Melle - Blog

04 Juli 2011

Rock, Jazz & Blues im Grönegau

Samstag, 09.07.
Ain´t No Before
+ Nicolas Hinternesch
Melancholisches Singer/Songwriter Trio aus der Region mit Support, Streifzug, Melle (20.30 Uhr)

Samstag, 09.07.
Jazz Freaks
Das Repertoire der Holländer umfasst Jazzstandards der gesamten Periode goldener Jazzzeiten von 1920 – 1940, Jazz Club, Dissen - Bad Rothenfelde (20 Uhr)

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Solomusik ist Vergangenheit - Ulf Ronnsiek gründet Trio

Ulf Ronnsiek aus Melle ist bereits seit vielen Jahren in der lokalen und regionalen Musikszene aktiv. Zuerst als Solist unterwegs, sammelte er immer wieder Mitmusiker um sich, die ihn unterstützen. Nun möchte der Singer/Songwriter, der oft eher melancholische Töne anschlägt, mit seinem neugegründeten Trio AIN´T NO BEFORE neu durchstarten.

Die Bühnenpremiere im Grönegau bedeutet der Auftritt, mit Nicolas Hinternesch als Support, am Samstag, den 9. Juli im „Streifzug“ am Meller Markt. Präsentieren werden Ulf Ronnsiek (Gesang, Gitarre, Piano), Jonathan Scharrenberg (Gitarre) und Katrin Zimmermann (Gesang) Songs ihres Debütalbums „Sparks“, das am 26. August via Timezone Distribution aus Osnabrück vertrieben wird. Nach fün
f Jahren der Arbeit an dem Longplayer ist die CD bereits auf dem Konzert in Melle, sowie den folgenden Shows (u.a. am 17. September in der Kulturwerkstatt Buer) erhältlich.

G.R.: Welche Bedeutung hat der Bandname AIN´T NO BEFORE für Euch und welche Assoziationen soll er vermitteln?

U.R.: Der Bandname entstanden nach reifen Überlegungen mit unserem zweiten Gitarristen Jonathan. Viele Jahre war es meine Solomusik. Ich schrieb alleine die Songs und kümmerte mich um alle Angelegenheiten im Alleingang. Mit der Zeit kamen neue Songs hinzu, an denen Jonathan immer mehr mitwirkte, eigene Ideen mit einbrachte und ich somit die Songs nicht mehr alleine schrieb. Irgendwann kam der Punkt, an dem wir beschlossen meine Solomusik zu beenden und eine Akustikband aus ULF RONNSIEK AND FRIENDS zu machen. Jonathan hatte bereits zu viel Einfluss auf unsere Musik, als das es noch allein meine Musik wäre. Unser
Bandname AIN´T NO BEFORE steht somit dafür, dass es kein „vorher“ - also keine Solomusik mehr gibt - sondern wir als Band von Vorne durchstarten wollen und ein neues Kapitel aufschlagen möchten. Als dann Katrin im Oktober 2010 als Sängerin hinzukam und unseren Song „Drowning“ gemeinsam mit mir komponierte, war spätestens dann der Bandname beschlossene Sache und meine Solomusik Vergangenheit.

G.R.: Im Bandinfo ist von einem „unverwechselbaren Klang im akustischen Stil“ die Rede. Was macht euch in deinen Augen so einzigartig?

U.R.: Ich denke, dass es schwer ist, uns mit anderen Künstlern aus diesem Genre zu vergleichen. Singer/Songwriter gibt es ohne Zweifel inzwischen wie Sand am Meer und jeder hat in gewisser Weise seinen Wiedererkennungswert. Doch irgendwelche Namen in den Raum zu werfen, die mit uns vergleichbar sind, ist schwer. Sicher wurde unsere Musik von anderen inspiriert. Von COLDPLAY, Philipp Poisel oder William Fitzsimmons zum Beispiel. Aber am Ende denke ich, haben wir unseren ganz eigenen Stil und dieser lässt Vergleiche mit anderen nicht zu.

G.R.: Euer erster Song heißt „Unforgotten Sparks“. Wie und warum soll der Funken von euch auf die Zuhörer überspringen?
U.R.: Das ist mal eine schwierige Frage. Am Ende werden wir auf unseren Konzerten das Bestmöglichste geben, um das Publikum von uns zu überzeugen. In unseren Songs geht es um alltägliche Probleme, mit denen jeder Mensch vertraut ist. Vielleicht liegt genau da unser Ansatz. Wir wollen den Zuhörern klarmachen, dass sie nicht alleine mit ihren Problemen sind und möchten mit unserer Musik eine Art Ventil bieten, um den Frust - vielleicht sogar die eigene Wut - mal loszuwerden.


G.R.: Kannst Du Dir vorstellen, in naher oder ferner Zukunft deine Songs auch mit einer kompletten Bandbesetzung aufzuführen?
U.R.: Für unsere Art von Musik sind wir in kompletter Bandbesetzung. Hier und da ein Gastspiel mit einem Cellospieler, einer Cellospielerin oder mit einem Cajon sind nicht ausgeschlossen, aber werden auch nicht geplant. Wir sind zu dritt mit unserem Sound zufrieden und für mich benötigt es kein weiteres Klavier oder Schlagzeug, E-Gitarrensound oder ähnliches, um unsere Message zu verbreiten. Manchmal ist weniger mehr. So auch bei uns.

G.R.: Du machst jetzt schon einige Jahre Musik. Wenn Du diesen Werdegang mit der derzeitigen Bandsituation vergleichst, wo siehst Du Dich da in der Entwicklung?

U.R.: Auf jeden Fall ist die Musik gereift. Wenn ich unser bald erscheinendes Album „Sparks“ mit meinen Soloplatten von 2003-2006 vergleiche, hört man deutliche Unterschiede. Vom Gitarrenspiel bis zum Gesang ist alles reifer und ausgefeilter geworden. Wir schrecken nicht mehr vor Songs mit Überlänge ab. Allein auf unserem Album werden drei Songs knappe sieben Minuten dauern. Dank der Beiträge von Jonathan und Katrin habe ich mehr Möglichkeiten, als es vor ein paar Jahren noch der Fall war. Auch thematisch sind die Texte abwechslungsreicher.

G.R.: Deine Musik klingt sehr melancholisch, viele Einflüsse in der Bandinfo erscheinen negativ. Stellen Traurigkeit, Konflikte und Probleme deine Hauptinspiration dar und warum?

U.R.: Unsere Musik dreht sich hauptsächlich um die Probleme, die jeder kennt und mit denen sich jeder auseinandersetzen muss. Zum Großteil geht es natürlich um die Liebe, egal ob Liebeskummer oder Frühlingsgefühle thematisiert wird. In „A Memorable Day“ z.B. geht es aber um einen tollen Tag, den man erlebt hat und man beschließt, einen Neuanfang in seinem Leben zu beginnen. Die Inspirationen nehme ich aus Erlebnissen meines Lebens, aber auch aus Erfahrungen, die andere erlebt haben. Jeder Song erzählt eine Geschichte aus meinem Leben. Sie beschreiben die Gefühle, die ich zur Zeit des Komponierens empfunden habe. Das macht das Album für mich auch sehr persönlich und lässt mich mit manchen Kapiteln meines Lebens abschließen.


G.R.: Ihr habt einen Proberaum in der alten Kaserne in Dodesheide bezogen. Warum braucht ihr als Singer/Songwriter Trio 90 qm?

U.R.: Sicher klingen 90 qm für ein Akustiktrio erstmal viel. Unser Gitarrist Jonathan bekam das Angebot, dort einen Proberaum für uns zu beziehen. Vorher probten wir in unseren Wohnungen und trafen uns im heimischen Wohnzimmer zum Spielen. Doch mit dem Proberaum in der Kaserne haben wir die Möglichkeit erhalten, ein zweites Zuhause einzurichten und unser Equipment dort aufzubauen, um somit über unsere PA zu proben. Es waren einige Renovierungsarbeiten notwendig, aber jetzt sind wir froh, dass wir diesen riesigen Raum zur Verfügung haben.

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