Witzige Unterhaltung - „Herrenabend“ im JZ ein voller Erfolg

Ob schräge Keyboard-Sounds, witzige Songauswahl oder ungewohnte Bandzusammenstellungen. Der vom Rock Sound, dem Stadtjugendring, sowie dem Meller Jugendzentrum Altes Stahlwerk präsentierte „Herrenabend“ mit zehn Bands war ein erfolgreicher Stimmungsmacher.

Nachdem man monatelang auf die Installation eines Schallschutzes warten musste, bedeutete der „Herrenabend“ nun eine Generalprobe, die gut gemeistert wurde. Besucher die später kamen, äußerten auf dem Bürgersteig sogar Bedenken, dass die Veranstaltung schon vorbei sei, da man keine Musik aus dem Jugendzentrum gehört habe. Und so hatte JZ-Leiter Sebastian Cordes gleich mehrfach Grund zur Freude. Neben dem erfolgreichen Schalltest, sowie dem reibungslosen Ablauf, äußerte er sich auch sichtlich zufrieden über die knapp 150 Besucher: „Wir hatten auf dem Parkplatz kein bisschen Müll liegen, das war richtig klasse.“

Stilsicher
Der Konzertreigen wurde durch Moderator Johnny B. Korfhage pünktlich eröffnet, der stilsicher mit schwarzem Anzug und Fliege, die ersten beiden Bands HIGH-PROOF und VARICOSE VEIN ansagte. Beide Gruppen traten an dem Abend noch auf dem Parkplatz der Bueraner Gaststätte Birr auf und ließen es sich aber nicht nehmen, kurz einige Songs im JZ zum Besten zu geben. VARICOSE VEIN präsentierten dabei zur Freude aller Anwesenden den Schneewalzer und den Klassiker „Hoch auf dem gelben Wagen“. Im Anschluss daran FOURPLY, die sich erstmals als Duo der Öffentlichkeit präsentierten, sowie TINITUS GRATIS. Beide Gruppen coverten alternative Rocksongs. Extra für den „Herrenabend“ hatten sich Melles Punkrocker BLUFF noch einmal zusammengetan und fegten mit witzigen Coversongs, wie z.B. dem „Fraggle Rock“ der gleichnamigen Serie oder dem rasant nachgespielten „Surfin´ USA“ über die Bühne.

Schnelle Wechsel
Für die Besucher war es ein kurzweiliger Spaß, nach drei bis vier Songs war schon wieder Schluss auf der Bühne. Da alle Musiker über die gleichen Boxen und Verstärker spielten, die von der Meller Firma Earforce gestellt wurden, hielten sich die Umbaupausen kurz. Weiter ging es mit den Osnabrücker Schwermetallern STORMBOUND, die sich in Melle zum letzten Mal in der aktuellen Besetzung präsentierten. Im Anschluss daran dann JASON PLITZ. Die Gruppe um Carsten Oberwestberg, Marc Hölscher, Claus Hüdepohl und Bastian Stallkamp fand sich nur für den Auftritt beim „Herrenabend“ zusammen, coverte unter anderem MANDO DIAO in beeindruckender Form, so dass es eigentlich schade ist, dass es diese Band nicht weiterhin geben wird.

Skurriles
Und dann hieß es „Bühne frei“ für den schrägsten Act des Abends. HORST SPAHRBIER hatte sich angekündigt und Kenner wissen, dass er nie ohne seinen musikalischen Partner HEINZ-HELLMUTH auftritt. Mit Schnurrbart und karierten Jacketts, sowie ausgerüstet mit Keyboards und Akustikgitarre, sowie einem unerschütterlichen Selbstvertrauen in die Demofunktion ihrer Tasteninstrumente, heizten die beiden schrägen Typen den Besuchern mit ihren ganz eigenen Versionen von „Yellow Submarine“ oder „Sweet Home Alabama“ ein. Weiter ging es mit MACY LINN, die in einem Medley ihre Songs unter das Volk brachten und im Anschluss daran für IVORY die Bühne freigaben. Die Rockband zeigte sich in bester Spiellaune und schaffte es Moderator Johnny B. Korfhage nicht nur für Gesangseinlagen zu gewinnen, sondern ihn auch so zu begeistern, dass er auf einmal mit freiem Oberkörper auf der Bühne stand. Letztendlich waren die Organisatoren sichtlich zufrieden über einen gelungenen Abend, der den Beteiligten und Besuchern viel Spaß bereitet hat. Alle Musiker traten ohne Gage auf und der Gewinn wird dem JZ gespendet. Das lässt darauf hoffen, dass es im Alten Stahlwerk demnächst wieder öfters Konzerte geben wird.

Blues-Fans waren begeistert - HAMBURG BLUES BAND spielte in Buer

Ungezügelte Spielfreude und eine mitreißende Bühnenperformance zeichneten das Gastspiel der HAMBURG BLUES BAND in der Kulturwerkstatt Buer aus. „Die sind heute richtig gut drauf“, stellte Werkstattchef Gert Möller zufrieden fest und auch die Besucher waren schier aus dem Häuschen.

Mit Gitarrist Alex Conti und Bassmann Michael Becker hatte das Quartett zwei Akteure mit dabei, die die Kulturwerkstatt schon kannten, waren sie vor einigen Monaten bereits mit LAKE zu Gast. Schon damals konnten sie sich ein Bild von der guten Stimmung in Buer machen, so dass auch die Gesmolder Kirmes, die HAMBURG BLUES BAND nicht von ihrem Auftritt abschreckte. Und trotzdem war die Kulturwerkstatt gut gefüllt. Kein Wunder, gastierte hier laut Möller schließlich die „derzeit beste deutsche Bluesband“. Live bewies das Quartett um Frontmann Gert Lange sein Können eindrucksvoll. Schon vor der Pause konnte kein Besucher mehr still stehen, die HAMBURG BLUES BAND bot erdigen und treibenden Blues, den Lange mit seiner rauen Stimme unterstrich und dem Publikum kräftig einheizte. Die Songs der Gruppe wurden immer wieder von den eindrucksvollen Soli von Alex Conti verfeinert, der förmlich durch seine E-Gitarre „sprach“. Für das groovende Rhythmusfundament sorgten dabei Schlagzeuger Hans Wallbaum und Bassist Michael Becker.

Neue Boxen
Volker Kunze, der an diesem Abend das Licht betreute, war sichtlich geschafft: „Nach der Sommerpause mussten wir alles wieder aufbauen. Seid 13 Uhr sind wir hier schon aktiv.“ Aber der kraftvolle Bluessound, der immer wieder in den Rock´n´Roll abdriftete, war Entschädigung genug für die ganze Arbeit. Für den druckvollen Klang sorgt ab sofort ein neues Boxensystem in der Kulturwerkstatt. „Wir haben aufgerüstet“, meint Pressechef Matthias Korfhage und zeigt auf die großen Boxen, die ab sofort das Bühnenbild prägen. „Die haben wir ganz günstig geschossen, da konnten wir einfach nicht Nein sagen“, meint er und Gert Möller ergänzt: „Mit dieser Anlage könnten wir jetzt richtig große Open Airs beschallen.“ Einen Haken hat die Sachen dann doch noch. Bei einem Gewicht von über 80 kg, bedarf es schon einiger kräftiger Helfer, um die Boxen dorthin zu bewegen, wo sie schließlich stehen sollen.

Konzertprogramm in der Alten Stadthalle läuft an

An diesem Wochenende steigt die große Eröffnungsparty in der Alten Stadthalle an der Haferstrasse. Aufgrund des Redaktionsschlusses berichten wir in der nächsten Ausgabe ausführlich über die beiden Einweihungskonzerte und möchten einen Ausblick auf die anstehenden Konzerte geben.

Ab sofort ist in dem ehemaligen Kino jedes Wochenende etwas los. Am Freitag, den 29. September, kommen SHOW OF HANDS erneut in den Grönegau. In ihrer Heimat gelten die beiden Musiker Steve Knightley und Phil Beer als bestes und erfolgreichstes Akustik-Duo Englands. Songschreiber Knightley und Multi-Instrumentalist Beer musizieren seit 1991 zusammen und schafften es, aufgrund ihrer stetig wachsenden Fangemeinde, gleich zweimal bis in die ausverkaufte Royal Albert Hall in London, wo sie 2001 eine Live-DVD aufnahmen. Im Jahr 2006 angelangt, veröffentlichen Show Of Hands schließlich ihr neues Album „Witness“, auf dem sie sich innovativ und experimentierfreudig geben. Die beiden Vollblutmusiker stammen aus dem Süden Englands und das ländliche Leben dieser Region spiegelt auch sich in den Liedern Steve Knightleys wieder. Thematisch besingt er das alltägliche englische Landleben und die Texte geben sich dabei ernst und nachdenklich. Ihr Singer-Songwriter-Folk unterstreicht dies mit seiner Verbindung aus traditionellen englisch-keltischen Elementen, sowie Einflüssen aus Blues, Country oder Weltmusik. Die in der Vergangenheit unter anderem bei den britischen „Radio 2 Folk Awards“ als „beste Gruppe“ und „beste Live-Band“ nominierten Show Of Hands präsentieren sich in Melle ab 20 Uhr, im Rahmen ihrer zehn Konzerte umfassenden Tournee, zusammen mit der Sängerin und Kontrabassistin Miranda Sykes.

Erstes Highlight
Eine Woche später, nämlich am Freitag, den 6. Oktober, kommt die rockende Partyband DOUG JAY & THE BLUE JAYS in den Grönegau. Die international besetzte Gruppe versteht sich nicht als Bluesrock- oder Retroband, sondern als ein Gruppe vom Sound der 40er, 50er und 60er besessener Musiker und verspricht gute Stimmung und mitreißenden Blues. Am folgenden Tag (Samstag, 7. Oktober) gibt es dann ein Highlight im Programmkalender zu verzeichnen. STEVE HACKETT kommt nach Melle. Bekannt wurde er vor allem als Mitglied der britischen Superband GENESIS, der er von 1970 bis 1977 angehörte. Der Gitarrist widmete sich seit dem Ausstieg seiner Solokarriere und nahm eine Vielzahl weiterer Alben auf. Dabei erwies er sich nicht nur als erstklassiger Rockmusiker mit Eleganz und Anspruch, sondern auch als hervorragender Komponist für klassische Gitarrenmusik. Auf der Tour mit seinem Akustik-Trio, wird STEVE HACKETT von Querflöte und Keyboard begleitet. Das Konzert in Melle beginnt um 20 Uhr. Übrigens: Wer mit dem Namen STEVE HACKETT wenig anfangen kann, wird trotzdem sicherlich schon eins seiner Werke mehrfach gehört haben. Der Song „Timeless“ basiert auf eine sehr eingängige Pianomelodie und wurde genutzt, um einen älteren TUI-Werbespot zu unterlegen.

Karten im Vorverkauf gibt es für alle Veranstaltungen unter www.alte-stadthalle.de oder 0 5427 / 955 113.

Endspurt auf der Baustelle - Alte Stadthalle in Melle öffnet am 22. September

Bald ist es soweit. Die Alte Stadthalle an der Haferstrasse öffnet am 22. September ihre Pforten. Initiator Volker König hat in diesen Tagen sicherlich noch mit dem einen oder anderen Problem auf dem Bau zu kämpfen, verspricht aber rechtzeitig, bis zum ersten Konzert mit der Hamburger SAM RAGGA BAND, fertig zu werden. Bereits zwei Tage später steht der nächste Act schon in den Startlöchern. Der anerkannte Vibraphonist FLORIAN POSER gastiert am 24. September in Melle.

Gegründet 1996, hat die Hamburger SAM RAGGA BAND hat alles im Gepäck, was guter Roots-Reggae braucht. Gründungsmitglied damals war auch JAN DELAY von der bekannten Hip Hop – Gruppe ABSOLUTE BEGINNER. Am Freitag, den 22. September eröffnet die SAM RAGGA BAND den kommenden Konzertreigen in der Alten Stadthalle. Ab sofort finden dort in jeder Woche mindestens zwei Veranstaltungen statt, zahlreiche bekannte Künstler, wie SOUTHSIDE JOHNNY, RAY WILSON & STILTSKIN, HEINZ RUDOLF KUNZE, sowie DIETMAR WISCHMEYER sind schon jetzt gebucht.

Frischer Reggae Sound
„Situations“ heißt die Mitte des Jahres von der SAM RAGGA BAND veröffentlichte Platte. Hier liefern die Hamburger erdigen und originalen Reggae, der Jamaika-Atmosphäre pur erzeugt. Vor allem der satte Drum & Bass Sound erzeugt ein wuchtiges Fundament. Mit seinen Basslines spielt sich Ali Busse ganz weit den Mount Zion hinauf, den heiligen Hügel des Reggae. Perfekt ergänzt wird er durch Drummer Hartmut Karez. Die Rhythmusabteilung wird nicht durch Gitarren und Keyboards gestört, sondern ehrfürchtig - akzentuiert durch Marc Wilkes, Oliver Kusterer und Detlef von Bötticher – unterstützt. Die sechs Musiker und Sänger machen zusammen mit Sängerin Simone Watson aus der Musik einen echten Mannschaftserfolg. Die SAM RAGGA BAND hat keinen neuen Reggae-Stil erfunden, sie tut das, was sie am besten kann. Sie lebt und spielt den Reggae. Schön, frei, ohne Eskapaden und den Versuch, sich durch abstruse Stilbenennungen interessant zu machen.

Latin-Jazz mit Leidenschaft

FLORIAN POSER gilt als einer der interessantesten und renommiertesten Vibraphonisten in Europa. Am Sonntag, den 24. September gastiert er mit seinem international besetzten Brazilian-Jazz-Projekt in der Alten Stadthalle in Melle. Seine musikalischen Aktivitäten wurden bereits durch verschiedene Auszeichnungen gewürdigt. So gewann er 1985 sowohl den renommierten Ernst-Fischer-Preis, als auch beim Oldenburger Kompositionswettbewerb mit seiner Komposition »St. Mountain - Concertino für Vibraphon und Orchester«. Er wurde viermal Preisträger beim »Jazzpodium Niedersachsen« und erhielt zweimal ein Künstler-Stipendium vom Land Niedersachsen. Zweimal wurden Jazzkompositionen von ihm für den namhaften »Concours International de Composition de Themes de Jazz« (Monaco) nominiert. In der Alten Stadthalle wird FLORIAN POSER sein neuestes Projekt BRAZILIAN EXPERIENCE vorstellen, mit dem er aktuell auf Tour ist. Hierbei handelt es sich um ein international besetztes Brazilian-Jazz-Projekt. In dieser Gruppe hat POSER einige der besten Musiker der New Yorker Brazilian-Jazz-Szene um sich versammelt. Feurige Latin-Jazz-Konzerte der Spitzenklasse sind mit diesem Ensemble sicherlich garantiert!

Beginn ist für beide Veranstaltungen um 20.00 Uhr in der Alten Stadthalle, Haferstr. 7 in Melle. Karten im Vorverkauf gibt es unter www.alte-stadthalle.de oder 0 5427 / 955 113.

(aus Grönegau Rundschau 16 / 36. KW)

HAMBURG BLUES BAND in Buer - Die norddeutsche Blueslegende kommt in den Grönegau

Die Kulturwerkstatt Buer präsentiert am Samstag, den 16. September eine wahre Blues-Institution. Die HAMBURG BLUES BAND kommt in den Grönegau und verspricht einen unterhaltsamen Abend mit clever arrangierten und live umwerfenden Roots-Blues.

Die Band um Sänger Gert Langer, der mit seiner unnachahmlichen rauen Stimme schon fast wie ein JOE COCKER klingt, hat sich voll und ganz dem Bluesrock verschrieben und vermengt ihn immer wieder abwechslungsreich mit einem Schuss Soul, Boogie oder Jazz. Die weitere hochkarätige Besetzung dieser Gruppe kann sich mehr als sehen lassen. Neben Gitarrist Alex Conti, der bereits schon vor einigen Monaten mit LAKE in Buer auftrat, saß Schlagzeuger Hans Wallbaum jahrelang bei WESTERNHAGEN oder INTERZONE hinter der Schiessbude. Bassist Michael Becker zupfte bereits unter anderem für INGA RUMPF die Saiten und Gert Lange machte sich neben der Arbeit mit diversen Musikergrößen, wie JACK BRUCE oder STOPPOK, einen Namen als Sprecher in diversen Werbespots, wie z. B. für Karlsberg Bier. Am 16. September geht es ab 20.30 Uhr los. Karten können für 14 Euro im Vorverkauf unter der Telefonnummer 05427/921745 oder im Internet unter www.kultur-in-buer.de bzw. für 18 Euro an der Abendkasse erworben werden.

(aus Grönegau Rundschau 16 / 36. KW)