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Soundcheck - Melle - Blog

27 August 2008

Goodbye Rock am Teich - Abwechslungsreiches Open Air Festival auch beim letzten Mal ein Publikumsmagnet

Mit dem 14. Rock am Teich Festival endete am vergangenen Wochenende ein Stück Open Air- und Musikgeschichte im Grönegau. Die vielen Organisatoren um Bernd und Claudia Hawer stellten zum letzten Mal ein abwechslungsreiches Musikevent auf die Bühne, das beim Publikum sehr gut ankam.

Nachdem das letzte Festival 2005 veranstaltet wurde, fieberten die Musikfans der Neuauflage von Rock am Teich bereits sehnsüchtig entgegen. Die Youngster von MISSIONARY SOCIETY eröffneten das „Umsonst und Draußen“ mit ihren progressiven, lauten Hardcore- und Punksounds. Das Quintett ist nicht nur auf der Bühne kaum zu bremsen, die Mitglieder packten bei „Rock am Teich“ mit an und düsten am Folgetag kurzfristig zu einem Konzert im Bielefeld, um dort für eine andere Gruppe einzuspringen. Eine bizarre Anekdote erzählte Bassist Veit Osthoff. Den nachmittäglichen Soundcheck überlebte eine Kuh auf einer angrenzenden Weide nicht, sie stürzte und wurde von ihren anscheinend durch die ungewohnte Musik wild gewordenen Artgenossen nicht beachtet. Ein tragisches Unglück für das sympathische, kleine Festival mit den Kühen als Logo.

Schräge Mischung
Ruhigere Töne schlugen im Anschluss dann GEE an. Nur in Trio-Besetzung angetreten, begeisterten Sängerin Ivy Wylde und ihre Mitmusiker das Publikum mit einfühlsamen Blues- und Rocksongs. Die dann folgenden HONIGDIEB um den charismatischen Frontmann Sir Hannes, der schon seit vielen Jahren in der deutschen Musikszene aktiv ist und sich besonders als Frontmann der PHANTOMS OF FUTURE einen Namen machte, spaltet seit 2003 die Gemüter, was man auch bei Rock am Teich beobachten konnte. Vor der Bühne beklatschten die Fans freudig die schrägen Songs und Klänge der ungewöhnlichen Rockband, während sich andere Musikfreunde enttäuscht und irritiert abwendeten. Den gelungenen Abschluss des ersten Tages bildeten schließlich LEO´S DEN. Die Würzburger Reggaeband hatte den Bielefelder Sänger Uwe Banton als Gast mit auf der Bühne und verzauberte die ca. 2000 Zuschauer mit entspannten und groovigen Klängen.

Auch Kinder kamen auf ihre Kosten
Der Samstagnachmittag stand erneut traditionell im Zeichen der Kinder. Mit einer Aufführung des Sonswas-Theaters, sowie RANDALE, der Rockmusikband für Kids wurde der letzte Festivaltag eingeläutet. Später betrat dann Thomas Mentsche mit seiner Band um Volker Arndt und Ali Ottmann die Bühne. Der introvertierte Songschreiber präsentierte in Neuenkirchen seine folkige, akustische Musik. Extra aus England angereist waren NOZZLE. Gitarrist und Sänger Dave Blomberg war von 1993 bis 2005 Mitglied der bekannten britischen Band NEW MODEL ARMY und präsentierte sein neues Hauptprojekt, das allerdings schon seit 1995 gegründet wurde und in dieser Zeit allerhand gute Resonanzen bei Industrie und Presse sammelte. Ihr Indierock zündete erst im weiteren Verlauf des Auftritts, so dass sich immer mehr Publikum vor dem Bühnenrand versammelte. Bei den anschließend auftretenden Folkrockern von CROMDALE war es dort richtig voll. Die Bielefelder verstanden es, sich zu inszenieren, begeisterten ihre Fans nicht nur mit neuer Besetzung, sondern wie immer auch mit einer mitreißenden Bühnenshow und zahlreichen Pyroeffekten. Als letzter Act des Abend machten sie schließlich Platz für Carl Teh aus Münster. Der geborene Jamaikaner hatte eine große, internationale Band dabei, bestehend aus weiteren Sängern, Musikern und Tänzern, dabei. Diese präsentierten eine unterhaltsame Mixtur aus Reggae, Soul, Hip Hop und Dancehall.

Hintertürchen?
Wie immer führen die Veranstalter den Erlös des Festivals einem guten Zweck zu und bleiben 2008 in der Region. So können sich der Jugendpavillon Neuenkirchen und das Mädchenhaus Bielefeld über eine entsprechende Spende freuen. Auch in diesem Jahr machte sich eine friedliche und entspannte Atmosphäre breit, die nur von einem kleinen Zwischenfall am Freitag gestört wurde. Ansonsten fand man bei Rock am Teich unter anderem Hippies und Geschäftsleute nebeneinander auf dem Hang sitzend und der Musik lauschend. Zwischen den insgesamt 4000 bis 500 Besuchern wuselten derweil Hunde oder Kinder, alle hatten ihren Spaß und kamen auf ihre Kosten. Eine sehr angenehme, familiäre Atmosphäre. Die Organisatoren haben angekündigt, dass es kein weiteres Rock am Teich mehr geben wird, ließen sich aber bislang immer noch kein kleines Hintertürchen offen, wenn sie meinten, dass man nicht wisse, ob unter welchen Namen und in welcher Form es vielleicht noch einmal eine ähnliche Veranstaltung geben würde. Man darf gespannt sein, denn ansonsten droht für die Zukunft zumindest im Grönegau eine „Open Air – freie Zeit“.

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SZENE-NEWS

Neues Album kommt
Die fünf Musiker von DAMPFMASCHINE, früher bekannter als GOOD WITCH OF THE SOUTH veröffentlichen am 18. Oktober ihr neues Album „I Love My Body“ und feiern das am gleichen Tag gebührend im Osnabrück Bastard Club. Das neue Werk erscheint auf dem Label Bitzcore, das unter anderem für seine Tätigkeit mit der Kultband TURBONEBGRO bzw. den bekannten Turbojugend-Jacken bekannt ist. Am 6. September erlebt man die Band bei einem kurzen Gastspiel auf dem „Herrenabend“ im Meller Jugendzentrum Altes Stahlwerk.

Longplayer in Arbeit
DANDY LOON sind gerade im Studio und schrauben an einem neuen Album, das in den nächsten Wochen veröffentlicht werden soll. Die Band kann man in nächster Zeit auf zwei Festivals live erleben: Einerseits am 23. August in Buer, zum anderen am 20. September in Borgholzhausen.

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