^

Soundcheck - Melle - Blog

19 Dezember 2006

Wilde Weihnachtsshow versprochen - CROMDALE mit letztem Konzert vor schöpferischer Pause

Kabarett, A-Cappella und Comedy, die letzten Veranstaltungen in der Alten Stadthalle verliefen eher ruhig, aber waren trotzdem nicht minder unterhaltsam.

EDDA SCHNITTGARD präsentierte eine professionelle Bühnenshow mit viel Witz und gefühlvollen Songs, die sie am Flügel kraftvoll intonierte. A-Cappella-Pop mit 5 VOR DER EHE war als nächstes angesagt. Das Erfolgsrezept: Originelle, selbst geschriebene deutsche Texte, angereichert mit Klassikern und aktuellen Hits, ein satter und authentischer Popsound und eine Bühnenshow, die stets die Nähe zum Publikum suchte. Am vergangenen Wochenende gastierte Comedian DAVID LEUKERT schließlich in Melle. Schon seit etlichen Jahren aktiv und bereits durch diversen Fernsehauftritten bekannt, sorgte der Berliner mit seinem bissigen Humor für gute Laune im Publikum. Ob Telekom, Patchwork-Familien oder die Musikauswahl in italienischen Restaurants, alle bekamen ihr Fett weg. An diesem Wochenende (Sonntag, 17. Dezember) kommt STOPPOK schließlich in die Alte Stadthalle. Nach fast 30 Jahren Bühnenerfahrung kann man bei diesem Künstler getrost von einer deutschen Musiker-Institution sprechen. Er geht seinen Weg jenseits aller Trends und veröffentlichte erdige Alben, die eine eigenständige Mischung aus Folk, Rock, Rhythm'n Blues und Country, kombiniert mit hervorragenden deutschen Texten, hervorbringen.

Celtic Folk
Vor der bereits jetzt schon ausverkauften Silvesterparty mit der Meller Coverband BACK TO THE ROOTS, laden die Bielefelder Folkrocker CROMDALE am 23. Dezember zum Weihnachtskonzert ein. Nach acht Jahren Bandgeschichte, wird sich das Quintett so schnell erst einmal nicht mehr auf einer Bühne blicken lassen. Eine schöpferische Pause ist angekündigt. Für das Konzert in Melle versprechen CROMDALE allerdings noch einmal eine unterhaltsame und explosive Mischung aus modernem Rock und Celtic Folk. Ihre Erfahrungen, Geschichten und Phantasien, ihre facettenreichen unterschiedlichen musikalischen Backgrounds haben sie zu einem Stil verwoben, der eine ganze Reihe von Gefühlen zum Ausdruck bringt. So künden ihre Songs von der Sonnenseite des Lebens, von Liebe, Lust und Feiern, aber auch von den Schattenseiten wie Abschied, Krieg, Hass und Tod. Sie führen auf die grünen Wiesen und Wälder der schottischen Highlands, lassen die Zuhörer nostalgisch durch vergangenen Zeiten reisen, aber auch Finsternis und Kälte aus dem Reich des Bösen spüren.

Gemeinsam den Blues zelebriert - ELECTRIC BLUES DUO auch ohne Schlagzeug ein Erlebnis

Wieder einmal fand das ELECTRIC BLUES DUO – zum nunmehr dritten Mal - den Weg nach Buer in die Kulturwerkstatt. Zu einem ihrer letzten gemeinsamen Auftritte, wie Kulturwerkstatt-Vorsitzende Gert Möller im Vorfeld befürchtete. Im Laufe ihres 20-jährigen gemeinsamen Schaffens, sind diese beiden Musiker auf der Bühne keineswegs eingerostet oder zum alten Eisen zu zählen. Im Gegenteil, in ihrer mehr als zweistündigen Show fesselte das Duo, bestehend aus Bassist Colin Hodgkinson und Gitarrist Frank Diez, die Zuhörer mit feinstem Bluesrock. Dabei fanden nicht nur eigene Songs, sondern auch fremde Titel den Weg in das Repertoire der beiden Saitenvirtuosen. Das ELECTRIC BLUES DUO bewies an diesem Abend erneut, dass man auch ohne Schlagzeug im Rücken, mitreissenden Blues spielen kann. Nach der großen Silvesterparty mit der niederländischen Folkband RAPALJE stehen schon einige Programmpunkte für 2007, die unter www.kultur-in-buer.de eingesehen werden können. Eingeläutet wird das Frühjahr am 20. Januar mit dem Auftritt des Osnabrücker Musikers MICHAEL WITTE.

Kilian´s präsentierte Akustik-Konzert - Mit ULF RONNSIEK und STEPHAN LUCKA

Fast alle Plätze waren besetzt und das Kilian´s mehr als gut gefüllt. Der Meller Musiker ULF RONNSIEK trat dort mit zwei Freunden für freien Eintritt auf. Zur Eröffnung durfte STEPHAN LUCKA ran. LUCKA kommt aus Münster, trat bereits im November beim Meller Kneipenfestival auf und sprang für die an diesem Abend verhinderte KATRIN REMMERT ein. Mit seinen poppigen Akustiksongs erinnert der zur Zeit an der Popakademie Enschede studierende Vollblutmusiker an JACK JOHNSON, DAMIEN RICE oder BEN HARPER. Während die Gäste an den hinteren Tischen eher weniger wegen der Musik gekommen waren, saßen vor den Boxen allerhand Musikfans, die den sanften Gitarrenklängen an diesem Abend lauschten. Nach einem kurzen Wechsel war es schließlich Zeit für ULF RONNSIEK. Zusammen mit seinen beiden Musikerkollegen Christian Lindner am Akustik-Bass und Gitarrist Jonathan Scharrenberg legte er schließlich los. Die Songs des jungen Meller Gitarristen und Sängers sind eher ruhig, melancholisch und sentimental. Den ersten Reihen gefiel´s und den Musikern schien ihr Auftritt Spaß zu machen, auch wenn man sicherlich mutig ist, mit einem eher ruhigen Programm an einem Samstagabend in einer Kneipe aufzutreten. Bleibt nur zu hoffen, dass man solche Gratis-Konzert öfters mal in Melle erleben darf.

Gitarrenzauber im „Flic Flac“ - OLAF SICKMANN präsentierte gefühlvolle Songs


In stilvollem Ambiente speisen und dazu entspannte Gitarrenmusik geniessen, so schön kann ein Besuch im Restaurant „Flic Flac“ im Grönebergpark sein. Der aus Wellingholzhausen stammende Musiker OLAF SICKMANN präsentierte hier kürzlich bei seinem knapp dreistündigen Auftritt, einen Querschnitt aus seinen letzten beiden Alben und darüber hinaus auch zahlreiche neue Stücke, die er in den vergangenen Wochen und Monaten komponiert hatte. Die Tin Whistle blieb dieses Mal zuhause, stattdessen ließ SICKMANN nur seine Akustikgitarre sprechen. Ruhig und gefühlvoll intonierte er die tief im Irish Folk verwurzelten Songs, wobei man gerade bei seinen neueren Liedern feststellen konnte, wie sich der Künstler immer wieder davon löst und Abstecher in den Pop oder Jazz macht. Eine Entwicklung, die seinem Repertoire gut tut und es sicherlich einem breiteren Publikum zugänglich machen kann. Der Musiker selber war zufrieden mit der Resonanz der Zuhörer und auch das Betreiber-Ehepaar Lorenz lobte das etwas andere, da sehr ruhige Konzert ausdrücklich. Nachdem man im „Flic Flac“ in der Vergangenheit regelmäßige, kostenlose Konzerte erleben konnte, steht für das kommende Jahr noch nicht fest, ob diese Reihe weitergeführt wird.

Weitere SZENE-NEWS

Wer Melles Rockband Nummer 1 GOOD WITCH OF THE SOUTH kürzlich in der Alten Stadthalle verpasst hat, bekommt am 23. Dezember noch einmal dazu Gelegenheit, wenn der Fünfer im Bielefelder „Speed“ (Oldentruperstr. 145) aufspielt. Dort treten sie mit den Bielefelder Punkveteranen ZZZ HACKER auf.

11 Dezember 2006

Rock in der Region im JZ - Meller Band spielt nun in der Relegationsrunde

Das hatte sich der Musikbüro Osnabrück – Chef und Tontechniker des Abends, Gordon Ivison anders vorgestellt. Technische Probleme beim Aufbau zogen den Beginn des Soundchecks für den Meller Vorausscheid zum landkreisweiten Bandwettbewerb Rock in der Region in die Länge. Aber nicht zuletzt durch tatkräftige Unterstützung von BLUES COMPANY Chef "Toscho" Todorovic, der seine bei BLATTGRÜN spielende Tochter nach Melle begleitete, konnte es pünktlich losgehen.

Das Los entschied die Spielreihenfolge, die knapp 80 Zuschauer und eine siebenköpfige Fachjury je zur Hälfte über die Punkteverteilung. Die schwierige Aufgabe des Openers bekamen die Osnabrücker THIRD CUCUMBER zugeteilt. Mit modernem und frischen Alternativrock zeigten sie dem Publikum und ihren mitgereisten Fans eine unterhaltsame Bühnenshow und konnten sich in der Endabrechnung als Erstplatzierte für das große Finale am 1. Dezember im Osnabrücker Haus der Jugend qualifizieren, wo sie gegen die Gewinner der anderen Vorausscheide aus Osnabrück, Bramsche und Gm-Hütte antreten. Ebenfalls die Chance per Relegationsrunde doch noch ins Finale einzuziehen, haben BURN PILOT. Die jungen Musiker aus dem Grönegau rockten sich mit dreckigem Blues- und Stoner-Rock in die oberen Punkteränge der Jury, sorgten nur mit einem missglückten Bühnen-Abgang für Punktabzug. Keine weitere Rolle spielten die beiden weiteren Osnabrücker Gruppen BLATTGRÜN und LESS VELOCITY. Die ausschließlich weiblich besetzten BLATTGRÜN blieben trotz einer sehr guten Sängerin musikalisch weitestgehend blass, während LESS VELOCITY durch ihren hart-rockenden Sound überraschten, aber letztendlich doch noch etwas reifen müssen.

Finnischer Gitarrist in Buer - BEN GRANFELT lässt die Kulturwerkstatt beben

So hart wurde schon seit längerer Zeit in der Kulturwerkstatt Buer nicht mehr gerockt. Mit einem übergroßen Banner, das fast über die ganze Bühnenbreite reichte, im Rücken, legten BEN GRANFELT und seine beiden Mitstreiter los, präsentierten unter anderem Songs des gerade veröffentlichten Albums „The Sum Of Memories“.

Der ehemalige LENINGRAD COWBOYS und WISHBONE ASH – Gitarrist spielte vor einer nur mäßig gefüllten Kulturwerkstatt und wie sich herausstellte, war der Tour-Schnitt der anderen Konzerte auch nicht viel besser. Wer gekommen war, wurde allerdings nicht enttäuscht. BEN GRANFELT und seine Band drehten ihre Verstärker auf und spielten mitreissenden und vom Blues inspirierten Hardrock. Gleich mehrere Zugaben musste das Trio spielen; der schönste Künstler-Lohn für die schweißtreibende Performance.

Silvesterparty
Nach dem Konzert am Freitag mit dem ELECTRIC BLUES DUO hat die Kulturwerkstatt in diesem Jahr nur noch die große Silvesterparty mit der niederländischen Folk-Band RAPALJE auf dem Programm stehen. Ein Buffet und Getränke inklusive versprechen einen unterhaltsamen und feucht-fröhlichen Jahreswechsel. Es wird empfohlen, sich die Tickets für 29 Euro im Vorverkauf unter (05427) 921745, auf www.kultur-in-buer.de oder in Melle beim Wasch-und Mangel-Service Kunze, Herrenteich 50, sowie bei Telcomp in Leckermühle, schon jetzt zu sichern.

Blues-Legende und Rockpoet - „Melle ist das Auge des Hurrikans im deutschen Saaltanz“

Waren die Veranstaltungen mit der Folkband WAYFARING STRANGERS oder die erotische Lesung mit SABINA ORTLAND eher schlecht besucht, mobilisierte die Lesung mit dem Osnabrücker Rockpoeten HEINZ RUDOLF KUNZE die Massen und sorgte so für eine ausverkaufte Alte Stadthalle. Ebenfalls für guten Publikumszuspruch sorgte das Trip JIN & JAN, sowie die deutsche Blueslegende DAS 3. OHR.

Besonders der Auftritt von KUNZE zog die Leute an, schon im Vorverkauf wurden die Karten knapp. Bei seinem Gastspiel in der Alten Stadthalle stellte er das im letzten Jahr veröffentlichtes Buch „Artgerechte Haltung“ vor, nahm aber auch die Akustikgitarre in die Hand, um mit der musikalischen Unterstützung seines Managers Wolfgang Stute, eigene Lieder, aber auch Songs von HANK WILLIAMS oder NEIL YOUNG zu intonieren.

Blues-Veteranen
Am Tag vorher waren die Blues-Veteranen DAS 3. OHR zu Gast im Grönegau. Seit fast vierzig Jahren aktiv, leben diese Musiker um Frontmann Udo Wolff den Blues. Die Begeisterung merkt man besonders ihm auf der Bühne deutlich an. Mit tiefer, rauchiger Stimme fesselte er das Publikum und auch der Humor kam nicht zu kurz. „Melle ist das Auge des Hurrikans im deutschen Saaltanz“, verkündete Wolff und die Zuschauer grinsten. Das Eis war gebrochen. Gemeinsam mit seinem alten Weggefährten Tom Schrader an der Gitarre, Bassist Gerhard Meier und Drummer Pete Liebers spielte er sich durch das große Repertoire der Band, das neben fetzigen Klassikern auch leise Blues-Balladen und abwechslungsreiche Standards beinhaltete.

Vorschau
Mit dem Comedian DAVID LEUKERT geht es am Freitag, den 8. Dezember weiter. Der unter anderem durch den Quatsch Comedy Club, TV total oder Ottis Schlachthof bekannte Berliner versucht in der Alten Stadthalle herauszufinden, wie es sich in der Welt der Wahlverwandtschaften, Patchworkfamilien und Bildtelefone einigermaßen stilvoll leben lässt. „Wenigen Komikern gelingt die Gratwanderung zwischen Komik und Substanz, zwischen Herrenwitz und sarkastischem Humor und zwischen Persönlichem und Allgemeinen so gut wie DAVID LEUKERT“, charakterisiert die Süddeutsche Zeitung diesen Künstler.
Am darauf folgenden Wochenende (15. Dezember) kommt die amerikanische Alternative-Rock-Band DOG EAT DOG schließlich in den Grönegau. Mit über 600.000 verkauften Debütalben („All Boro Kings“) wurde die Band schon vor fünf Jahren bei den MTV Music Awards als „Breakthrough Artist“ ausgezeichnet. Bis heute gelten sie als der Inbegriff lebensbejahenden Crossovers, die perfekte Mischung aus Hip Hop, NY-HC und Pop. Kürzlich veröffentlichte die Band das neue Album „Walk With Me“ und bewies vor allem mit der Single „Summertime“, dass die Hitfabrik zurück ist. Als Support in Melle wird das Schweizer Powertrio HENCHMAN, das von der Ungestümheit der BAD BRAINS, der Kompromisslosigkeit von HELMET oder FAITH NO MORE beeinflusst ist, sowie die lokale Band DIRTY BONES, um Bassistin Heike Nolden, die Party beginnen.
Am Sonntag, den 17. Dezember, kommt dann STOPPOK in die Alte Stadthalle. Mit einer Mischung aus Folk, Blues, Rock und Country, sowie den deutschen Texten, singt er mit feinem Humor über die Widrigkeiten des Alltags und profiliert sich dabei immer wieder neu als kritischer Betrachter seiner Umwelt. Darüber hinaus wird STOPPOK als großartiger Musiker und exzellenter Gitarrist auch von vielen Kollegen verehrt.

Konzert im Kilian´s

ULF RONNSIEK & FRIENDS spielen am Samstag, den 9. Dezember, im Kilian´s an der Plettenberger Strasse 40a. Der Eintritt ist an diesem Abend frei, Beginn des Konzerts gegen 20.30 Uhr. Im Vorprogramm tritt der bereits durch sein Engagement beim diesjährigen Kneipenfestival bekannte STEPHAN LUCKA auf. Der aus Gronau stammende Musiker ersetzt kurzfristig die ursprünglich für diesen Abend angekündigte KATRIN REMMERT, die nicht auftreten wird.